Vodafone: UMTS-Abschaltung regional schon Anfang Mai
Vodafone bereitet UMTS-Abschaltung vor
Foto: teltarif.de
Zum 30. Juni wollen Vodafone und die Deutsche Telekom ihre UMTS-Netze abschalten. Die dadurch freiwerdenden Frequenzen werden eingesetzt, um für die neueren Netztechnologien LTE und 5G mehr Kapazität bereitzustellen. Wie berichtet hat die Telekom in der Region um Koblenz und Limburg schon Mitte März bei UMTS den Stecker gezogen. Jetzt folgt Vodafone mit einem ähnlichen Pilotprojekt.
Bei beiden Mobilfunk-Netzbetreiber wollen auf diesem Weg Erfahrungen sammeln, sodass die bundesweite Abschaltung der 3G-Technologie einige Wochen später für die Kunden reibungslos verläuft. Vodafone testet die UMTS-Abschaltung in Chemnitz, Mainz und Wiesbaden. In diesen drei Städten wird das 3G-Netz des Düsseldorfer Netzbetreibers bereits zum 3. Mai abgeschaltet.
Wenige Tage später soll das dadurch freiwerdende Frequenzspektrum für das LTE-Netz umgewidmet werden. Das bedeutet, für 4G steht mehr Kapazität zur Verfügung. Der mobile Internet-Zugang wird beschleunigt. Die Kunden können demnach mit höherer Geschwindigkeit surfen und es lassen sich mehr Nutzer am gleichen Ort mit einem performanten Online-Zugang versorgen.
UMTS-Abschaltung an 600 Standorten
Vodafone bereitet UMTS-Abschaltung vor
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In Mainz und Wiesbaden werden zum 3. Mai an mehr als 300 Standorten die 3G-Dienste abgeschaltet. Auch in Chemnitz sind es mehr als 300 Mobilfunkstationen, bei denen UMTS deaktiviert und durch zusätzliche Kapazität für das LTE-Netz ersetzt wird. Die meisten Anwender werden das vermutlich nicht bemerken, denn zuletzt nutzten nur noch zwei Prozent der Kunden UMTS. Nur noch 1,5 Prozent des Datenverkehrs läuft über 3G.
Guido Weissbrich, Netzchef von Vodafone: "Den überwiegenden Teil des ehemaligen 3G-Spektrums nutzen wir bundesweit schon heute für LTE. In Mainz, Wiesbaden und Chemnitz setzen wir erstmals die vollen zweimal 20 MHz aus dem ehemaligen 3G-Spektrum dauerhaft für die Datenübertragung mit LTE ein. Besonders in den Spitzenzeiten, wenn alle surfen und telefonieren, merken unsere Kunden das."
Erste Erfahrungen mit dem um das frühere UMTS-Spektrum verbesserte LTE-Netz hat Vodafone bereits im vergangenen Jahr in Suhl in Thüringen gesammelt. Im Schnitt hat der Netzbetreiber dort nach eigenen Angaben eine um bis zu 40 Prozent höhere Datenrate festgestellt. Für den Zuwachs wurden seinerzeit jedoch nur 15 der insgesamt verfügbaren 20 MHz verwendet.
Alle Kunden für LTE freigeschaltet
Vodafone hat in allen Tarifen die LTE-Nutzung mittlerweile freigeschaltet. Ältere SIM-Karten, die keine 4G-Unterstützung bieten, werden kostenlos ausgetauscht. Im Zuge der Vorbereitungen auf den Stichtag 30. Juni 2021 haben Service-Techniker von Vodafone bislang mehr als 17.000 Mobilfunkstationen angefahren und die verbaute Systemtechnik für die UMTS-Abschaltung vorbereitet.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, warum mit einer GSM-Abschaltung in Deutschland in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist.