Spion

WhatsApp Sniffer spioniert private Handy-Chats aus

App aus Google Play entfernt - Lücke besteht weiterhin
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WhatsApp Sniffer aufgedeckt WhatsApp Sniffer aufgedeckt
Foto: G Data
G Data, Anbieter von Sicherheits­lösungen, hat jetzt in seinem Blog auf eine Sicherheitslücke aufmerksam gemacht, die den bei Smartphone-Nutzern beliebten WhatsApp Messenger betreffen. Betroffen sind Anwender, die WhatsApp auf einem Android-Smartphone verwenden und die Internet-Verbindung zumindest hin und wieder auch über öffentliche WLAN-Hotspots herstellen.

WhatsApp Sniffer nennt sich die Spionage-Software, die bis vor kurzem noch in Google Play zum Download bereitstand. Mit dem WhatsApp Sniffer ist es möglich, Messenger-Konversationen von WhatsApp-Nutzern mitzulesen, ohne dass der Betroffene etwas von der Spionage bemerkt. Voraussetzung ist, dass der Spion und der betroffene Chatter im gleichen WLAN-Netz eingebucht sind.

WhatsApp Sniffer aus Google Play entfernt

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Foto: G Data
Google hat den WhatsApp Sniffer mittlerweile aus Google Play, dem zentralen Software-Shop für Android-Smartphones und -Tablets entfernt. Allerdings waren bis zur Löschung mehrere tausend Downloads zu verzeichnen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Installationsdatei für die Spionage-Software nach wie vor im Internet frei verfügbar ist.

Bei Android-Smartphones lässt sich Software im Gegensatz zum Apple iPhone und zum Windows Phone auch unabhängig vom offiziellen Appstore installieren. Dazu muss im Menü "Einstellungen" lediglich festgelegt werden, dass die Installation von Apps aus beliebigen Quellen möglich ist. Somit ist es denkbar, dass der WhatsApp Sniffer weiterhin neue Nutzer findet.

Vorerst WhatsApp nicht über öffentliche Hotspots nutzen

WhatsApp hat zwar gerade erst seine Android-App aktualisiert. Die neue Version des Messengers schließt die Sicherheitslücke jedoch nicht. Somit ist der Nutzer des Messengers nach wie vor selbst gefordert, um sich vor möglichen Hacker-Angriffen zu schützen. Dazu sollte auf die WhatsApp-Nutzung über öffentliche WLAN-Hotspots verzichtet werden.

Stellt der Anwender die Internet-Verbindung am Smartphone über GPRS, UMTS oder LTE her, so besteht keine Gefahr, dass ungebetene Zeitgenossen die Dialoge mitlesen können. Auch private und verschlüsselte WLAN-Netze können weiterhin verwendet werden, da sich potenzielle Hacker hier im Gegensatz zu öffentlichen Hotspots nicht einbuchen können. Abzuwarten bleibt, wann WhatsApp mit der Veröffentlichung einer neuen Programm-Version reagiert, um die Lücke zu schließen.

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