Deutsche Bahn schränkt WLAN-Nutzung im ICE vorübergehend ein
Telekom-Hotspot im ICE: Züge mit diesem Logo sind noch nicht umgerüstet.
Foto: dpa
Damit dürfte die Deutsche Bahn sich gerade unter den Stammkunden wenig Freunde machen: In der Phase der Umrüstung der ICE-Züge
auf ein neues System können Kunden ihren Telekom-Hotspot-Zugang übergangsweise nicht mehr nutzen. Sie sollen für den
Zugang zahlen, obwohl das System ab Dezember für alle Kunden kostenlos werden soll - und dann sogar auf Strecken im Ausland nutzbar sein.
Die kostenlose Nutzungsphase des neuen WifiOnICE scheint damit beendet. Die Bahn hatte im Sommer neun Züge mit dem neuen System ausgestattet. Es stand bis August nur für Internet Tests zur Verfügung, Bahn-Kunden in diesen Zügen konnten gar kein WLAN nutzen. Seit August war das neue WLAN-Netz dann auch für Fahrgäste kostenlos nutzbar. In allen noch nicht umgerüsteten Zügen war weiterhin das Netz der Telekom online. Seit September hat die Deutsche Bahn damit begonnen, nach und nach das neue System vom schwedischen Anbieter Icomera in weitere Züge einzubauen, bis Ende des Jahres sollen alle Züge umgerüstet sein. Der Umbau ist gleichbedeutend mit einem Ausbau der Telekom-Hotspots.
Surfen über neues WLAN-Netz für alle kostenpflichtig
Telekom-Hotspot im ICE: Züge mit diesem Logo sind noch nicht umgerüstet.
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Die Deutsche Bahn bestätigte auf Facebook auf Anfrage mehrerer zumeist verärgerter Nutzer, dass der Anbieter des neuen Systems jetzt vorübergehend Geld für den Zugang verlange, die Nutzung ab Dezember aber kostenlos werden soll. Bei dem neuen System wird nicht mehr nur die Telekom als Zulieferer für die Datenanbindung genutzt, sondern auch Vodafone und Telefónica.
Tagespass als Test der Abrechnung?
Dass Icomera nun eine kostenpflichtige Buchung einführt, könnte gleichzeitig ein Test für ein Abrechnungssystem im neuen WLAN-Netz sein. So wäre denkbar, dass es einerseits einen Gratis-Zugang gibt, der jedoch Fair-Use-Regeln unterliegt, nur ein begrenztes Datenkontingent oder eine geringe Datenrate pro Nutzer aufweist. Gleichzeitig wäre aber denkbar, dass ein unlimitierter Zugang gegen Entgelt angeboten wird. Eine Bestätigung für letzteres steht aus, dass der Zugang nicht komplett unlimitiert sein wird, war indes in den vergangenen Monaten schon häufiger zu hören.