Einheitliche Rufnummer

Bei Krankheit: Hotline 116 117 ab 16. April bundesweit erreichbar

Ärztlicher Bereitschaftsdienst ist generell kostenfrei erreichbar
Von Marc Kessler

116117-Grafik Die Technik hinter der neuen
Bereitschaftsdienst-Hotline 116 117
Grafik: obs/kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Die Kassen­ärztlichen Vereini­gungen in Deutschland führen zum 16. April eine einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschafts­dienst ein. In ganz Deutschland kann die Rufnummer 116 117 gewählt werden, um ärztliche Hilfe in nicht lebens­bedrohlichen Situationen anzufordern. Die ohne Vorwahl aus dem Festnetz und den Mobilfunk­netzen erreichbare Rufnummer ist kostenfrei.

Hotline 116 117: Bundesweit kostenfrei erreichbar

116117-Grafik Die Technik hinter der neuen
Bereitschaftsdienst-Hotline 116 117
Grafik: obs/kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Der unter der 116 117 angebotene Dienst soll Anrufer in dringenden, aber nicht lebens­gefährlichen Situationen - vor allem außerhalb der normalen Dienstzeiten, also etwa am Wochenende und an Feiertagen - zu medizinischen Diensten weiterleiten. Betroffene können so in Krankheits­fällen auch ohne Notarzt medizinische Hilfe erhalten. Der Anrufer wird dabei mit ausgebildetem Personal einer Anrufzentrale oder direkt mit einem qualifizierten praktischen oder klinischen Arzt verbunden. Je nach Region können auch Hausbesuche veranlasst werden.

Die Bundesnetzagentur hatte die 116 117 im Juni 2010 offiziell zugeteilt. Vorangegangen war eine Festlegung seitens der EU, die für sogenannte "harmonisierte Dienste von sozialem Wert" (HDSW) die Rufnummern­gasse 116xxx reserviert hat. Idealerweise sollen perspektivisch alle 116-Nummern europaweit erreichbar sein.

Bereits zahlreiche weitere 116-Rufnummern in Betrieb

Hierzulande gibt es bereits die Sonderrufnummer 116 111 ("Nummer gegen Kummer e.V." - Jugend-Hotline), die 116 123 ("Katholische Bundes­arbeits­gemeinschaft für Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Telefonseelsorge und Offene Tür e.V." - Lebensberatungs-Hotline) oder die 116 116 ("Sperr e.V." - Sperr-Hotline für EC- und Kreditkarten). Auch die 116 000 ("Initiative Vermisste Kinder" - Hotline für vermisste Kinder) ist mittlerweile in Betrieb.

Regionale Bereitschaftsdienst-Nummern bleiben weiter aktiv

Nach Angaben der Kassen­ärztlichen Bundes­vereinigung (KBV) ist Deutschland EU-weit das erste Land, das die Rufnummer 116 117 in Betrieb nimmt. "In Zukunft reicht es, wenn sich Patienten die 116 117 merken, sollten sie nachts oder am Wochenende krank werden", sagte der KBV-Vorstands­vorsitzende Andreas Köhler. Die regional bereits bekannten Rufnummern für den ärztlichen Bereitschaftsdienst bleiben vorerst erhalten - Anrufer erhalten also auf beiden Wegen medizinische Hilfe.

Weitere Meldungen zum Thema Sonderrufnummern