Ausprobiert

Apple Music im Test: Kein Überflieger

Nachdem Apple den Trend der Musik-Streams lange verschlafen hat, zeigt unser Apple-Music-Test, warum der Konzern die Mitbewerber Spotify & Co. nicht übertrumpfen kann.
Von Daniel Rottinger

Apple Music ist jetzt offiziell verfügbar. Der neue Musik-Streaming-Dienst von Apple läuft derzeit auf iPhones und iPads ab iOS-Version 8.4. Das entsprechende Firmware-Update hatte Apple zusammen mit Apple Music veröffentlicht. Wir haben die App auf dem iPhone 6 Plus mit iOS 8.4 getestet.

Verfügbarkeit: Eher eingeschränkt

Apple Music Apple Music kostenfrei testen
Bild: teltarif
Während der neue Service derzeit nur auf die Apple-Nutzergruppe auf iPhone, Apple Watch, iPad, iPod touch, Mac und PC abzielt, gab der Konzern bekannt, dass im Herbst 2015 auch eine Version für Android veröffentlicht werden soll. Vermutlich geht das kalifornische Unternehmen diesen Schritt, um die Lizenzkosten für die Songs auf mehrere zahlende Kunden zu verteilen. Ob und wann Apple eine App für Windows Phone 8.1 und Windows 10 Mobile veröffentlichen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Zudem ist weiterhin unklar, ob Nutzer die Musik-Flat in Zukunft auch im Webbrowser nutzen können.

Mitgliedschaft lässt sich auch per iTunes-Guthaben bezahlen

Nach dem Start der App werden dem Nutzer zwei Abomodelle vorgeschlagen. Für monatlich 9,99 Euro kann unlimitiert Musik gestreamt werden und es besteht die Möglichkeit Songs für die Offline-Wiedergabe auf das Gerät herunterzuladen. Zum monatlichen Preis von 14,99 Euro erhalten bis zu zu sechs Familienmitglieder Zugriff auf Apple Music. Um dieses Familien-Angebot nutzen zu können, ist die Einrichtung der iCloud-Familienfreigabe erforderlich und die Familienmitglieder müssen eingeladen werden. Innerhalb der dreimonatigen Testphase fallen für die Nutzung keine Kosten an.

Allerdings muss für den Abschluss des zeitlich befristeten Gratis-Abos eine Zahlungsoption ausgewählt werden. Neben Visa, MasterCard und American Express kann auch das iTunes-Guthaben als Zahlungssicherheit hinterlegt werden. Diese Bezahlmethode bietet zudem Sparpotenzial: Schließlich lässt sich iTunes-Guthaben oftmals zu vergünstigten Preisen erwerben. Nutzer, die das Abo nach der Probezeit nicht weiternutzen möchten, sollten die automatische Verlängerung in den Accounteinstellungen deaktivieren. Andernfalls wird das Abonnement automatisch verlängert. Alternativ lässt sich auch das werbefinanzierte Umsonst-Angebot nutzen. Allerdings stoßen Nutzer hier schnell an Grenzen: Es werden nur ausgewählte Streams kostenfrei angeboten.

Interface: Klar strukturiert

Das Design von Apple Music weiß zu gefallen. Es ist gut strukturiert und lässt sich eingängig bedienen. Die Suche gibt meist sehr passende Treffer aus und kategorisiert diese nach Topergebnisse, Künstler, Alben, Playlists, Musikvideos und Sender vor. Kurzum: Gestaltungstechnisch ist den Entwicklern eine gute Integration in das iOS-Ökosystem gelungen, die gefällt. Besonders gespannt dürfen Android-Nutzer auf die Apple-Music-App für das Google OS sein: Wird es Apple gelingen, im Herbst ein passendes Layout aus dem Hut zu zaubern?

Kritik: "Für Mich"-Funktion mit Ladehemmungen

Apple Music Personalisierte Musikauswahl mit Tücken
Bild: teltarif
Über die sogenannte "Für Mich"-Funktion können Nutzer ihren persönlichen Musikgeschmack in der App definieren. Dazu leitet die App den Anwender auf interessante Weise durch eine Auswahl: Es erscheinen zig Blasen auf dem Bildschirm, die jeweils ein bestimmtes Musik-Genre symbolisieren. Durch das Berühren einer Genre-Bubble, wird diese größer angezeigt.

Hält der Nutzer eine Bubble länger als drei Sekunden gedrückt, wird das Genre gelöscht. Im Anschluss werden die Lieblings-Interpreten des Anwenders nach dem Bubble-Prinzip erfragt. Nachdem die Auswahl getroffen wurde, gelangt der Anwender auf seine "Für Mich"-Seite und bekommt seine personalisierte Musikauswahl präsentiert. In unserem Test lud sich diese Seite allerdings zu Tode.

Ob uns der soziale Aspekt (Connect) und die Musik-Streams überzeugen konnten, erfahren Sie zusammen mit dem Fazit auf der nächsten Seite.

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