Apple Music im Test: Kein Überflieger

Musik-Netzwerk: Zum Start nur wenig belebt

Eine prominent beworbene Funktion von Apple Music ist das soziale Netzwerk Connect, das in der App fest integriert ist. Auf der Plattform veröffentlichen Künstler Bilder oder Videos, um die Fans zu informieren und zu unterhalten. Der Nutzer kann ähnlich wie bei Twitter seinen Lieblingsinterpreten folgen und bekommt so die neuesten Infos auf seine Timeline gespült. Wie von sozialen Netzwerken gewohnt bietet auch Connect die üblichen Community-Optionen wie Teilen, Liken und Kommentieren.

Derzeit gibt es allerdings nur sehr wenig Content von Bands und Künstlern. Ob es Apple gelingen wird, die Künstler nachhaltig für das Angebot zu begeistern und sie dazu zu bringen, eine Vielzahl an Inhalten für Connect zu produzieren, lässt sich derzeit noch nicht absehen.

Offline-Wiedergabe läuft ohne Probleme

Musik kann auch offline-verfügbar gemacht werden
Bild: teltarif Neben den unzähligen Streams, bei denen Nutzer zwischen Genres, Künstlern und kuratierten Stimmungs-Feeds wählen können, lassen sich auch iTunes-Käufe mit der App wiedergeben. Des Weiteren leistet sich der Konzern mit beats1 einen eigenen Radiosender, der 24-Stunden-Live-Programm ausstrahlen. Neben den üblichen Sendungs-Playlists sind auch Moderationsanteile und Künstlerinterviews zu hören.

Mit vielfältigen Musikrichtungen kann der Katalog von Apple Music bereits zum Start punkten. Auch die kuratierten Playlists hinterlassen einen guten Ersteindruck, allerdings muss sich hier zeigen, ob Apple auch über die Launch-Phase hinaus genügend Abwechslung vermitteln kann. Hat der Nutzer einen Song entdeckt, der ihm besonders gut gefällt, kann er diesen favorisieren oder für die Offline-Wiedergabe verfügbar machen. Dabei wird das Lied vollständig auf das Handy heruntergeladen. In unserem Test funktionierte die Wiedergabe der Offline-Songs auch ohne WLAN oder Datennetz problemlos.

Fazit

Die Nutzung von Apple Music macht Spaß - aber die App bietet nicht wirklich viel Neues. Spotify & Co., die sich preislich auf einem ähnlichen Niveau bewegen, müssen also vorerst nicht um ihre Existenz fürchten. Das Kernfeature der App - die Musik-Wiedergabe - funktioniert in unserem Test sehr gut und auch die Musikauswahl ist zufriedenstellend. Ein wirklicher Kritikpunkt ist das nicht funktionierende "Für Mich"-Feature. Wenn Apple hier nachbessert und auch das Connect-Netzwerk ausreichend Anklang bei der Künstler-Community findet, kann Apple Music sein volles Potenzial entfalten. Grundsätzlich können alle iPhone-Besitzer dem Angebot eine Chance geben, schließlich sind die ersten drei Monate umsonst.