BOS

Auch Gelsenkirchen alarmiert nun Feuerwehr per Pager

Zweite Stadt in Deutschland setzt auf Alarmierung per Funkruf
Von Thorsten Neuhetzki

Die Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen hat sich, wie kürzlich auch der Landkreis Osnabrück, für die digitale e*BOS-Alarmierung von e*Message entschieden. Seit diesem Monat werden unter anderem Rettungs- und Krankenwagen, Lösch- und Notarzteinsatzfahrzeuge, Leiter der Höhenrettung, Beamte des Einsatz- und des Direktionsdienstes über das e*BOS-Netz per Pager alarmiert. Dafür wird ein durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zugewiesener, exklusiver, deutschlandweiter Frequenzbereich nur für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) genutzt.

Beim bisher in Gelsenkirchen eingesetzten analogen System war keine flächendeckende Alarmierung gewährleistet. In einigen Gebäuden mit hohem Betonanteil gab es keine Alarmierungs- oder Benachrichtigungsmöglichkeit für die Feuerwehrkräfte. Auch der Notarzt konnte in stark abgeschotteten Räumen (Röntgen, CT, Keller usw.) nicht immer erreicht werden. Diese Probleme will e*Message mit der e*BOS-Alarmierung lösen. Darüber hinaus entfällt nun auch die Belegung des analogen Sprechkanals mit Alarmierungen, der so in dieser Zeit für Sprachverbindungen genutzt werden kann.

Gute Gründe für eine flächendeckende Alarmierung

"Wir brauchten ein überschaubares technisches System, das in das bestehende Leitstellensystem integrierbar ist und trotzdem bei Ausfall des Einsatzleitrechners im Stand-alone-Betrieb weiter funktioniert", erklärte Ralf Kastrup, zuständig für technische Dienste der Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen. "Das war für unsere Entscheidung ebenso wichtig wie die Kosten, die schnelle und hohe Verfügbarkeit des Netzes sowie die bessere Durchdringung aufgrund höherer Sendemaste und höherer Leistung und somit besserer Ausleuchtung." Auch die im nächsten Sommer stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft spielt eine Rolle. "Bis 2006 muss in Gelsenkirchen eine flächendeckende Alarmierung unter strengen Haushaltsgesichtspunkten möglich und ausgebaut sein - die ist jetzt bereits realisiert", so Ralf Kastrup.

Eigentlich sollte bis zur Fußball-WM deutschlandweit ein neues BOS-System aufgebaut werden. Hier beteiligten sich vor allem e*Message und Vodafone, um den Behördenfunk bundesweit aufzubauen. Bislang gab es jedoch seitens der Politik kein grünes Licht für eines der Systeme. Inzwischen wurde die Vereinheitlichung des Systems auf 2010 verschoben. "Den Alarmierungspart könnten wir problemlos bis 2006 bundesweit umsetzen", betont Angelika Griebner von e*Message im Gespräch mit teltarif. Besonders die günstigeren Meldeempfänger und der gute Empfang auch in kritischen Situationen mache den Einsatz einfach.

Mehr zum Thema BOS-Funk