e*Message

Funkruf-Frequenzen dürfen bis 2025 genutzt werden

Bundesnetzagentur verlängert Frequenzen im 450-MHz-Bereich
Von Thorsten Neuhetzki

Ein Feuerwehrmann mit einem Alarmierungs-Pager von e*Message Ein Feuerwehrmann mit einem Alarmierungs-Pager von e*Message
Foto: e*message
Das Berliner Unternehmen e*Message darf weiterhin Funkruf-Frequenzen in Deutschland nutzen. Die Bundesnetzagentur hat die Nutzungserlaubnis für die bislang schon genutzten Frequenzen verlängert. Bis Ende 2025 hat das Unternehmen damit nun Planungssicherheit und kann neben Diensten für Privatkunden und Massenmarkt-Anwendungen auch Anwendungen für Behörden und Feuerwehren konzipieren. Ohne eine Verlängerung der Frequenzen wäre dies nicht möglich gewesen. Dass Frequenzzuweisungen auslaufen und verlängert werden müssen ist ein normaler Vorgang und steht in den nächsten Jahren auch für die "alten" Handynetze auf GSM-Basis an. e*Message nutzt für seine unterschiedlichen Dienste verschiedene Frequenzen in den Bereichen um 448 MHz und 466 MHz, die über eine enorm gute Frequenzausbreitung verfügen und dadurch kein engmaschiges und teures Netz benötigen.

Ein Feuerwehrmann mit einem Alarmierungs-Pager von e*Message Ein Feuerwehrmann mit einem Alarmierungs-Pager von e*Message
Foto: e*message
Funkruf-Anwendungen sind vielen Kunden noch als Pager unter den Namen Skyper, Scall oder Cityruf bekannt. Auch TeLMI oder Quix waren entsprechende Anbieter, deren Dienste jedoch eingestellt wurden. Skyper und Cityruf, einst von der Telekom betrieben, werden unter dem Namen e*Skyper und e*Cityruf von e*Message bis heute weiter betrieben, nur Scall wurde eingestellt. Da dieser Markt für Privatkunden jedoch weitgehend von der SMS und anderen Anwendungen verdrängt wurde, setzt e*Message inzwischen auch auf zahlreiche andere Dienste.

Mit e*Cityruf, e*BOS und e*Warn stellt e*Message professionelle Alarmierungs-, Warn- und Informationsdienste bereit, die von Hunderttausenden Unternehmen, Behörden und Einzelkunden genutzt werden. So empfangen mehr als zwei Millionen deutsche Haushalte dynamisch aktualisierte Wettervorhersagen auf Wetterstationen mit integriertem Funkrufmodul. Auf der IFA wurde unlängst eine neue Generation der Wetterstationen vorgestellt, die zusätzlich zu den mehrtägigen Wetterprognosen auch Unwetterwarnungen des DWD anzeigen.

Vorteile- und Nachteile der Pager im Überblick

Im professionellen Bereich setzen etwa die Energieversorger auf die Pager, um Mitarbeiter der Entstörungsdienste zu erreichen. In Logistikzentren werden die Empfänger zur LKW-Zulaufsteuerung genutzt und in Baden-Württemberg können Schulleiter über bestimmte Gefahren per Pager informiert werden. Sämtliche Informationen werden über das deutschlandweite Funkrufnetz von e*Message übertragen.

Funkruf-Netze haben zwei Vorteile: Durch ihre Punkt zu Multipunkt-Übertragung können mit einer einzigen Nachricht zahlreiche Empfänger erreicht werden. Bei einer SMS muss für jeden Empfänger eine einzelne Nachricht übertragen werden. Zudem sind die Empfangsgeräte reine Empfänger, die wie ein Radio "hören" ob Nachrichten für sie übertragen werden. Dadurch dürfen sie auch in sensiblen Bereichen wie Rechenzentren oder Intensivstationen eingesetzt werden. Zudem gibt es keine punktuellen Überlastungen durch ein erhöhtes Kommunikationsaufkommen oder viele Menschen, wie dieses bei Handynetzen der Fall ist.

Allerdings gibt es auch Nachteile: Zum Antworten wird ein zweites Gerät benötigt. Zudem können Nachrichten verloren gehen, wenn der Empfänger im Moment der Nachrichtenaussendung in einem Funkloch, etwa einem U-Bahn-Schacht, ist.

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