Erprobt

o2: 6 GHz ideal für indoor und outdoor geeignet

Zuneh­mende mobile Daten­nut­zung bringt die Netze an ihre Grenzen. Es wird der Ruf nach neuen Frequenzen laut. Könnte 6 GHz eine Lösung sein? o2 sagt ja.
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Nicht nur Telekom und Voda­fone erproben die Möglich­keit des Mobil­funks bei 6 GHz, auch o2-Telefónica hat in Stutt­gart die Möglich­keiten unter­sucht.

o2-Telefónica hat die Leis­tungs­fähig­keit und Ausbrei­tungs­eigen­schaften der 6-GHz-Frequenzen getestet. Der Test fand in einem Gewer­bege­biet in Stutt­gart statt. Mehr Details zum Test findet sich in einem Video auf dem Online-Dienst LinkedIn.

o2: Weitere Frequenzen notwendig

o2 hat in Stuttgart die Ausbreitungsbedingungen auf 6 GHz für Mobilfunk untersucht. o2 hat in Stuttgart die Ausbreitungsbedingungen auf 6 GHz für Mobilfunk untersucht.
Screenshot: o2-Telefónica auf LinkedIn
Wie das Unter­nehmen o2-Telefónica mitteilt, setze man sich schon länger dafür ein, dass weitere Frequenzen für den Mobil­funk zugäng­lich werden. Das Frequenz­spek­trum ist bekannt­lich begrenzt und sollte effi­zient genutzt werden. Dafür sei es notwendig, etwa das 6-Giga­hertz-Band sowie das UHF-Spek­trum im Bereich von 470 bis 694 Mega­hertz (aktuell von TV-Sendern und Funk­mikro­fonen genutzt, sog. "Kultur­fre­quenzen") zu öffnen.

6 GHz wird ein wich­tiger Frequenz­bereich

Ange­sichts der stetig stei­genden Daten­nut­zung wird 6 GHz als ein wich­tiger Frequenz­bereich ange­sehen, der dabei unter­stützen könne, die wach­senden Daten­ver­kehre zu stemmen und für leis­tungs­fähi­gere Netze zu sorgen.

Erste Test­ergeb­nisse zeigten, dass das 6-GHz-Spek­trum vergleichbar gut wie 3,6 GHz einge­setzt werden könne und der Frequenz­bereich deshalb vorrangig für Mobil­funk genutzt werden sollte, aktuell ist dort teil­weise auch WLAN möglich. Bran­chen-Experten plädieren dafür den Frequenz­bereich dem lizen­zierten Mobil­funk zuzu­schlagen, weil die Frequenz nicht nur indoor, sondern auch outdoor gut genutzt werden könne.

Hohe Daten­raten in- und außer­halb von Gebäuden

Wie die Versuche auch von o2-Telefónica bestä­tigten, bot 6 GHz sowohl außer­halb als auch inner­halb von Gebäuden sehr hohe Daten­raten. Auf der Welt­funk­kon­ferenz im November/Dezember 2023 (WRC-23) soll eine Entschei­dung über die "Iden­tifi­zie­rung" (= Frei­gabe) des 6-GHz-Spek­trums für Mobil­funk getroffen werden. o2 appel­liert an Deutsch­land, sich auf der WRC unbe­dingt dafür einzu­setzen, dass dieses Band für den Mobil­funk geöffnet wird, "zum Wohl der Konnek­tivität und Digi­tali­sie­rung in Deutsch­land".

Noch keine Geräte im Handel verfügbar

Aktuell gibt es noch keine Endge­räte zu kaufen, welche die Frequenz 6 GHz im Alltag beherr­schen würden. Es ist aber damit zu rechnen, dass die Hersteller von Chip­sätzen (z. B. Qual­comm und andere) relativ schnell die notwen­digen Kompo­nenten liefern können.

Auf 6 GHz hatten bereits die Deut­sche Telekom und Voda­fone Versuche ange­stellt und waren zu ähnli­chen Ergeb­nissen gekommen.

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