Pager

Frequenzen für Funkruf-Dienste werden neu ausgeschrieben

e*BOS, Cityruf und Skyper betroffen
Von Thorsten Neuhetzki

Skyper ist einer der Dienste deren Frequenzen neu ausgeschrieben werden. Skyper ist einer der Dienste deren Frequenzen neu ausgeschrieben werden.
Foto: dpa
Die Funkruf-Frequenzen in Deutschland werden neu ausgeschrieben. Wie die Bundesnetzagentur im aktuellen Amtsblatt mitteilte, laufen die derzeitigen Frequenzzuteilungen am 31. Dezember 2013 aus, was eine Neuzuteilung erforderlich macht. Betroffen davon sind verschiedene auf für Privatkunden nutzbare Pager-Systeme aber auch sicherheitsrelevante Dienste, die inzwischen verstärkt von freiwilligen Feuerwehren zur Alarmierung eingesetzt werden.

Skyper ist einer der Dienste deren Frequenzen neu ausgeschrieben werden. Skyper ist einer der Dienste deren Frequenzen neu ausgeschrieben werden.
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Gleich fünf Frequenzen sollen neu ausgeschrieben werden. Dabei handelt es sich um die aktuell nicht genutzten Frequenzen 448,475 und 466,23 MHz. Auf diesen wurden die inzwischen nicht mehr aktiven Dienste Quix und Scall realisiert. Aktuell noch genutzt werden die Frequenzen 448,425 MHz, 465,97 MHz und 466,075 MHz. Die Frequenz 448,425 MHz wurde ehemals von TeLMI genutzt, ging dann aber an e*Message. e*Message betreibt inzwischen auf dieser Frequenz einen speziellen Cityruf-Dienst, der sich ausschließlich an BOS-relevante Empfänger richtet. Hier werden beispielsweise Feuerwehrleute über ihre Einsätze informiert.

Für Privatkunden nutzt der Berliner Anbieter e*Message die Frequenzen 465,97 und 466,075 MHz. Auf diesen werden die Dienste Skyper und Cityruf realisiert. Skyper ist ein Pager, der vorrangig Informationen überträgt. Persönliche Nachrichten sind hier in den Hintergrund gerückt. Direktnachrichten werden über den Cityruf-Dienst übertragen. Je nach gebuchtem Tarif werden die Nachrichten nur in einer bestimmten Region oder bundesweit ausgesendet. Genutzt werden sie heute unter anderem für die Alarmierung bei Bereitschaftsdiensten oder für die Benachrichtung in Räumen, die von Mobilfunknetzen nicht abgedeckt werden bzw. wo keine Handys genutzt werden dürfen.

Vor- und Nachteile von Pagern

Die Neuausschreibung der Dienste könnte schlimmstenfalls das Ende der Dienste von e*Message bedeuten. Gleichzeitig ist es aber unwahrscheinlich, dass es dazu kommt, da in den vergangenen Jahren kein Anbieter den Schritt auf den deutschen Markt versucht hat. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Hoch-Zeit der Pager-Dienste ist vorbei. Informationen lassen sich von überall durch das mobile Internet abrufen und persönliche Nachrichten kommen per E-Mail oder SMS auf das Handy. Nur die technischen Vorteile überwiegen noch: Dadurch, dass es ein Funkrufdienst ist, haben die Empfänger keine Sende-Funktion und dürfen so überall genutzt werden. Zudem gibt es bei Funkrufdiensten keine Netzüberlastungen.

Die Ausschreibung der Frequenzen erfolgt zum 1. Januar 2014. Die Frequenzen sind dann erneut befristet vergeben bis zum 31. Dezember 2025. Gesendet werden darf mit einer maximalen Sendeleistung von 100 Watt. Übrigens: Technisch sind diese Dienste zwar grob vergleichbar mit Pagern, die es in vielen Selbstbedienungs-Restaurants gibt. Realisiert werden diese Hauspager-Anlagen jedoch über andere Frequenzen. Die in vielen Elektronikmärkten angebotenen Wetterstationen, die die Vorhersage "satellitengestützt" per Funk bekommen, arbeiten hingegen mit den nun ausgeschriebenen Frequenzen.

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