Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz Alternativen

Telefonieren im Festnetz: So schlägt sich die Telekom im Vergleich

Wettbewerber haben bei den Doppelflatrate-Paketen weiterhin die Nase vorn
Von Anja Zimmermann

Rund 30 Euro verlangen einige alternative Anbieter von Komplettanschlüssen für eine Internetleitung mit 6 MBit/s oder mehr im Downstream und einen Festnetzanschluss. Eine Internetflatrate und eine Flatrate ins deutsche Festnetz sind dann im Preis inklusive. Bei der Telekom kostet eine vergleichbare Leistung, das Paket Call&Surf Comfort, knapp 10 Euro mehr. Mit dem neuen Tarif Call&Surf Comfort (5) für stolze 44,95 Euro monatlich, bietet die Telekom ihren Kunden auch bis zu 16 MBit/s. Dieser Tarif kann daher als abgespeckter Call&Surf Comfort plus gesehen werden, der nach Unternehmensangaben Kunden mit Alttarifen bei Vertragsverlängerung angeboten wird - wenn wirklich 16 MBit/s am Anschlussort verfügbar sind. Bei Arcor erhält der Kunde für 29,95 Euro monatlich einen DSL-Anschluss mit Flatrate bei maximalen 6 MBit/s. Bis zu 16 MBit/s gibt es - falls am Wohnort möglich - für 5 Euro Aufpreis pro Monat. Für ebenfalls knapp 30 Euro gibt es bei HanseNet im Tarif Alice Fun die höchstmögliche am Anschlussort verfügbare Downstreamrate. Das sind im besten Fall 16 MBit/s, können aber auch lediglich 2 MBit/s sein. Allerdings wird auch hier je nach Wohnort ein Aufpreis von 5 Euro pro Monat fällig. Die Alice-Produkte bieten wechselwilligen Kunden den Vorteil, dass sie sich jederzeit einen anderen Anbieter suchen können. Surfen mit der Internetflat
Bild: Versatel
Bei den anderen Anbietern und der Telekom liegt die Laufzeit bei 12 bzw. 24 Monaten, sodass ein Anbieterwechsel erst mit Ablauf der Mindestvertragslaufzeit möglich ist.

Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland bietet das Komplettpaket Paket Comfort für 22,90 Euro pro Monat an. Hier ist eine Internetflatrate mit bis zu 32 MBit/s und eine Festnetzflat inklusive. Die Preise für Gespräche ins Mobilfunknetz sind mit 23 Cent pro Minute, ebenso wie die Preise für Auslandstelefonate, halbwegs moderat. Für Vieltelefonierer können hier Flatrates oder andere Optionen, die den Minutenpreis spürbar senken sollen, hinzugebucht werden.

Der folgenden Tabelle können Sie die Doppelflatrate-Pakete in der Übersicht entnehmen.

Doppelflatrate-Anschlüsse im Vergleich

Komplettpakete
(Preise in Euro)
Telekom Arcor HanseNet Versatel Kabel Deutschland
Call&Surf Comfort All Inclusive Paket Alice Fun Flatrate DSL 6000 Paket Comfort
Grundgebühr Analog 39,95 29,95 1) 29,90 2) - 22,90
ISDN 43,95 33,95 1) 31,90 29,90 -
Einrichtungskosten 59,95 0,00 0,00 0,00 9,90
Mindestlaufzeit 24 Monate 24 Monate 1 Monat 24 Monate 12 Monate
Abrechnungstakt 60/60 60/60 60/60 60/60 60/60
Bandbreite Downstream 6016 kBit/s 6144 kBit/s 16000 kBit/s 6144 kBit/s 32000 kBit/s
Upstream 576 kBit/s 640 kBit/s 1024 kBit/s 512 kBit/s 2000 kBit/s
Gesprächs-
kosten
(in Cent pro Minute)
Festnetz 0 0 0 0 0
D-Netze 19 19 22 22 23
E-Netze 22
Ausland ab 2,9 4,5 7,9 4,5 4,9
Verfügbar bundesweit in ca. 600 Städten und Gemeinden; als NGN bundesweit in ca. 600 Städten und Gemeinden, als NGN bundesweit in ca. 200 Städten in 10 Bundesländern in 13 Bundesländern
Stand: 08.01.2009
In dieser Tabelle werden auch laufende Aktionen berücksichtigt.
1) In den ersten 12 Monaten fallen 10 Euro weniger Grundgebühr an.
2) Bei einer Laufzeit von 24 Monaten entfällt in den ersten zwei Monaten die Grundgebühr. Je nach Region wird ein Aufpreis von 5 Euro pro Monat berechnet.

Bundle-Angebot: Rund 10 Euro Preisdifferenz zur Telekom

Auch bei der Deutschen Telekom wurden die Bundle-Angebote aus Telefon- und Breitband-Anschluss immer günstiger. Diese nähern sich damit immer mehr dem Preisniveau der Wettbewerber an. Allerdings besteht nach wie vor eine Differenz, die im gezeigten Fall bei rund 10 Euro pro Monat liegt und somit rund 240 Euro "Mehrkosten" gegenüber den Wettbewerber-Angeboten bei 24 Monaten Vertragslaufzeit verursacht. Da Gespräche ins deutsche Festnetz mit der Flatrate abgedeckt sind, fällt hier Call by Call nicht so ins Gewicht wie wir es Ihnen am Beispiel des Tarifs Call Plus auf der ersten Seite dargestellt haben. Wer jedoch viel ins Ausland telefoniert, sollte sich, bevor er sich für einen Anbieter-(Wechsel) entscheidet, die Preise genau ansehen, denn diese variieren extrem: Während beispielsweise ein Gespräch in die Niederlande mit Arcor und Versatel 4,5 Cent pro Minute, bei Kabel Deutschland 4,9 Cent pro Minute und bei HanseNet sogar 7,9 Cent pro Minute kostet, kann der Telekom-Kunde mit Call bei Call bereits für unter 2 Cent pro Minute ein solches Gespräch führen. Hierfür gibt es eigentlich bei allen Anbietern spezielle Optionen die die Kosten drücken sollen.

Für Handytelefonate gibt es ebenfalls spezielle Tarifoptionen. Für Gespräche zum Handy kann aber auch das eigene Mobiltelefon genutzt werden. Allerdings sollte vorher der eigene Tarif überprüft werden, um zu kontrollieren, dass der mobile Minutenpreis wirklich günstiger als der des Festnetzanbieters ist. Besonders preiswert telefonieren Sie mit der SIM-Karte eines Prepaid-Discounters. Hier telefonieren Sie bereits für circa 8 Cent in alle deutschen Netze.

Fazit: Wer günstige Grundgebühren will, geht zu den Wettbewerbern

Vergleicht man die Grundkosten eines Telekom-Anschlusses mit den Preisen, die die Konkurrenz verlangt, stellt man schnell fest, dass die Telekom teurer ist. Bei den Doppelflatrate-Angeboten liegt der Preisunterschied bei 10 Euro pro Monat oder teilweise sogar mehr. Wer sich also für einen Neuanschluss entscheidet, findet mit Hilfe unseres Tarifrechners ein preisgünstiges und für seine Ansprüche passendes Angebot. Den Vorteil, dass Call by Call möglich ist, spielt die Telekom hauptsächlich bei den Festnetzanschlüssen Call Plus und Call Start aus. Wer keinen Breitband-Internetanschluss braucht, der kann so bei den Gesprächskosten sparen.

Vor einem Anbieterwechsel sollte jeder Kunde neben der monatlichen Grundgebühr auch den monatlichen Grundpreis, die Anschluss-Art, weitere Kosten wie Einrichtungsgebühr oder Hotlinekosten, Service-Leistungen und zusätzliche Optionen, Mobilfunkangebote und die zur Verfügung gestellte Hardware berücksichtigen.

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