Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz Alternativen

Telefonieren im Festnetz: So schlägt sich die Telekom im Vergleich

Wettbewerber haben bei den Doppelflatrate-Paketen weiterhin die Nase vorn
Von Anja Zimmermann

Ein Telefonanschluss kann bei zahlreichen Anbietern bestellt werden. Angesichts der heutzutage nahezu obligatorischen Bündelung von Festnetzanschluss und Breitband-Internet ist der klassische Stand-Alone-Festnetzanschluss der Telekom im Vergleich zu den Produkten der Konkurrenz hinsichtlich des monatlichen Grundentgelts nicht die preiswerteste Wahl. Für Wenigtelefonierer, für die eine Festnetz-Flatrate uninteressant ist und die keinen Internetanschluss benötigen, lohnt sich ein Standard-Anschluss (Analog- oder ISDN-Variante) der Deutschen Telekom dennoch. Bei Komplettangeboten mit Doppelflatrate haben, rein vom Grundpreis her, die alternativen Anschlussanbieter die Nase vor.

In diesem Artikel stellen wir die von den jeweiligen Leistungen her vergleichbaren Angebote der überregional verfügbaren Anbieter Versatel, HanseNet, Arcor und Kabel Deutschland dem der Telekom gegenüber. Wie Sie unter Umständen mit einem Mobilfunkanschluss inklusive Homezone den Festnetzanschluss ersetzen, haben wir Ihnen bereits in einem anderen Artikel aufgezeigt. Technische Anschlussunterschiede werden in diesem Vergleich nicht berücksichtigt.

Der Standard-Anschluss der Telekom

Die Deutsche Telekom bietet zwei Standard-Telefonanschlüsse: Den Tarif Call Plus - mit einem Monat Mindestvertragslaufzeit - für 18,95 Euro und Call Start für monatlich 17,95 Euro. Telefonieren mit einer Festnetzflat
Bild: Versatel
Bei beiden Anschlüssen kann der Kunde Call by Call nutzen und so von vergünstigten Minutenpreisen profitieren. Den Anschluss Call Plus muss der Kunde allerdings explizit verlangen, da dieser nicht mehr aktiv vermarktet wird.

Gespräche ins Festnetz der Deutschen Telekom können mit Call Plus je nach Tageszeit zu Preisen zwischen 1,6 Cent (Nebenzeit Ortsgespräch) und 5,3 Cent (Hauptzeit Ferngespräch) geführt werden. Mit Call Start kosten Gespräche ins deutsche Festnetz rund um die Uhr 2,9 Cent pro Minute und sind damit in der Hauptzeit wesentlich günstiger als mit Call Plus. Allerdings ist der Kunde hier an eine Mindestvertragslaufzeit von einem Jahr gebunden.

Entscheidender Vorteil der Telekom-Tarife ist, dass die Minutenpreise ins Festnetz, ins Ausland und zu Mobilfunkanschlüssen durch uneingeschränktes Call by Call und Preselection verringert werden können.

Telefonanschlüsse im Vergleich

Telefonanschlüsse
(Preise in Euro)
Telekom Arcor HanseNet Versatel Kabel Deutschland
Call Plus Call Start Komplett-Anschluss Alice Light Fon Paket Easy24
Grundgebühr Analog 18,95 17,95 19,95 16,90 - 9,90
ISDN 26,95 25,95 23,95 18,90 19,99
Einrichtungskosten 59,95 59,95 0,00 0,00 0,00 9,90
Mindestlaufzeit 1 Monat 12 Monate 24 Monate 1 Monat 24 Monate 12 Monate
Abrechnungstakt 60/60 60/60 60/60 60/60 60/60 60/60
Gesprächs-
kosten
(in Cent pro Minute)
Fern HZ 1) 5,1 2,9 3,5 3,5 2) 4,9 2,5 2)
Fern NZ 3 2 1,9 2) 2,9
Ort HZ 4 2,9 3,5 3,5 2) 3,9 2,5 2)
Ort NZ 1,6 2 1,9 2) 1,5
D-Netze 21,2 19 19 22 22 23
E-Netze 23,4 22
Ausland ab 12,6 2,9 8 7,9 4,5 4,9
CbC möglich ja ja nein nein nein nein
DSL-Anschluss inklusive nein nein ja ja ja nein
Verfügbar bundesweit bundesweit bundesweit in ca. 600 Städten und Gemeinden in ca. 200 Städten in 10 Bundesländern in 13 Bundesländern verfügbar
Stand: 08.01.2009
In dieser Tabelle werden auch laufende Aktionen berücksichtigt.
1) HZ: Bei der Telekom Mo-Fr 7-19 Uhr, bei HanseNet Mo-Fr 8-18 Uhr, bei Versatel und Arcor Mo-Fr 7-18 Uhr
2) Anbieterinterne Gespräche sind kostenfrei möglich.

Bei den Wettbewerbern gibt es oft nur Komplettpakete

Bei den Wettbewerbern ist der Telefonanschluss oft quasi nur eine "Beigabe". Wie aus der Tabelle ersichtlich, ist bei den Angeboten von HanseNet, Arcor und Versatel ein DSL-Anschluss inklusive. Hier ist der Kunde jedoch an die Minutenpreise des jeweiligen Anbieters gebunden, von Callthrough, Callback oder VoIP einmal abgesehen. Längere Gespräche, vor allem ins Ausland und zum Handy, können so die Telefonrechnung schnell in die Höhe treiben. Vieltelefonierer legen sich deshalb gleich eine Telefonflatrate zu. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der zweiten Seite.

Legt man allein die monatliche Grundgebühr zu Grunde, sind sowohl der Telefonanschluss Alice Light mit monatlich 16,90 Euro sowie der Telefonanschluss über das Netz von Kabel Deutschland mit 9,90 Euro pro Monat günstiger als die Standard-Anschlüsse der Telekom. Für 2,05 Euro, die der Alice-Anschluss günstiger ist als Call Plus, könnte der HanseNet-Kunde beispielsweise rund 58 Minuten zur Hauptzeit ins deutsche Festnetz telefonieren. Die Preisdifferenz zwischen Call Start und Easy24 von Kabel Deutschland ist mit 8,05 Euro wesentlich größer. Kabel-Deutschland-Kunden könnten damit sogar mehr als 5 Stunden telefonieren bis ihr Rechnungsbetrag auf 17,95 Euro angewachsen ist.

Call by Call als Pluspunkt für die Telekom

In dieser Übersicht der reinen analogen Telefonanschlüsse steht die Telekom als Ex-Monopolist mit ihren Standard-Angeboten Call Plus und Call Start sowohl preislich als auch bezüglich der Laufzeit relativ gut da. Der Vorteil der Telekom liegt in der bundesweiten Verfügbarkeit und der Möglichkeit mit günstigen Call-by-Call-Tarifen zu sparen. Dieser ist bei Telefonaten in die Mobilfunknetze und ins Ausland besonders hoch. Zusätzlich ermöglicht die Mindestvertragslaufzeit von nur einem Monat bei Call Plus dem Kunden praktisch jederzeit zu kündigen.

Verbraucher die nur einen Telefonanschluss suchen und dabei kein Breitband-Internet nutzen, finden allerdings bei HanseNet und Kabel Deutschland günstigere Angebote. Vor allem Kabel Deutschland besitzt einen erheblichen Grundpreisvorteil auf die Telekom-Tarife. Bei beiden Anbietern sind Gespräche zu weiteren Anschlüssen des jeweiligen Anbieters kostenlos.

Bei den Komplett-Angeboten, bei denen jeweils eine Festnetz- und Internetflatrat inklusive ist, schwindet der Vorteil der Telekom weiter. Ob Call by Call den Preisunterschied dort ebenfalls wett machen kann, lesen Sie auf Seite zwei.

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