Ladeprobleme

Fremde oder No-Name-Netzteile laden häufig nicht befriedigend

Im Test: Originale Hersteller-Netzteile laden am besten
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Jedes Gerät sollte mit dem mitgelieferten Netzteil aufgeladen werden. Jedes Gerät sollte mit dem mitgelieferten USB-Kabel aufgeladen werden.
Bild: dpa
­ Wer den Ver­dacht hegt, dass das USB-Netzteil seines Smart­phones zu wenig Leistung zum schnellen Laden liefert, sollte Ladegeräte anderer Her­steller aus­probieren. Denn ein stärkeres Netz­teil sorgt nicht immer, aber über­raschend häufig für eine schnellere Ladung, berichtet die Zeit­schrift c't nach einem Test, bei dem zehn Smart­phones und ihre Netz­teile über Kreuz miteinander verbunden wurden.

Datenblätter

Nach den USB-Spezifi­kationen beträgt der maximale Ladestrom an der Steckdose (AC-Lademodus) zwar nur 1,5 Ampere (7,5 Watt), einige Netzteile lieferten jedoch bis zu 2,4 Ampere (12 Watt). USB-Ports am Rechner stellen in aller Regeln nicht mehr als 0,5 Ampere (2,5 Watt) bereit.

Dass ein Ladegerät eines anderen Her­stellers Handy oder Akku zerstört, muss man nicht befürchten. Denn die in Smartphones und anderen mobilen Geräten verbaute Lade­elektronik kontrolliert und entscheidet, wie viel Strom zu welchem Zeitpunkt des Lade­vorgangs fließt.

Dass nicht unbedingt das vom Her­steller mitgelieferte Netzteil das Smartphone am schnellsten lädt, zeigte im Test das Samsung-Ladegerät ETA-U90EWE am deut­lichsten. Es lud etwa das BlackBerry Z10, das LG G2 und das Sony Xperia Z1 mit einem Watt, das Huawei Ascend Mate sogar mit drei Watt mehr als deren Original-Ladekabel. Allein das iPhone lud das Samsung-Netzteil langsam. Knapp empfehlenswert sind den Angaben nach aber auch die Netzteile von HTC (One Mini), Huawei (Ascend Mate) und LG (G2).

Lieber auf bekannte Hersteller setzen

Jedes Gerät sollte mit dem mitgelieferten Netzteil aufgeladen werden. Jedes Gerät sollte mit dem mitgelieferten USB-Kabel aufgeladen werden.
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No-Name-Netzteile haben die Tester ebenfalls ausprobiert, aber schließlich nicht in den Test einbezogen, weil keine empfehlenswerten Geräte darunter gewesen seien. Es habe bei diesen Ladekabeln keine verlässlichen Leistungsangaben und keine zufriedenstellende Kompatibilität mit diversen Smartphones gegeben.

Selbst beim reinen USB-Kabel sollte man sich an die mitgelieferten Strippen der Hersteller halten, raten die Experten. Zum einen lägen diese Kabel in einem niedrigen Widerstandsbereich. Eine Leitung aus unbekannter Quelle etwa ließ im Test aufgrund eines hohen Widerstands, der auf minderwertigeres Kupfer schließen lässt, nur rund die Hälfte der maximalen Leistung zu.

Zum anderen sollte das USB-Kabel möglichst kurz sein. Auch wenn die USB-Spezifikation bis zu fünf Meter lange Kabel erlaubt, sagt dies nichts über den Ladestrom aus. Dieser sinkt dem Test zufolge kontinuierlich mit jedem Zentimeter zusätzlicher Länge, was ebenfalls auf den elektrischen Widerstand zurückzuführen sei.

Wenn nichts mehr geht: auf zum Händler!

Lädt das Handy gar nicht mehr, kann das an einem defekten Akku liegen. Häufig macht aber auch die USB-Buchse Probleme. Nutzer sollten diese dann erst einmal reinigen, zum Beispiel mit Druckluftspray, raten die Tester. Lädt das Handy dann immer noch nicht, sollte man es mit einem anderen Kabel und einem anderen Netzteil probieren. Bei neueren Notebooks und Tablets kann es auch sein, dass die Ladefunktion der USB-Buchse im BIOS ausgeschaltet ist. Vor einem Gang zum Fachhändler sollte man also zuerst dort nachschauen.

Ist auch so keine Abhilfe möglich, kann es sein, dass die Ladebuchse defekt ist. Innerhalb der Garantiezeit behebt meist der Händler einen solchen Schaden. Danach kann man immer noch versuchen, einen Reparaturdienst zu finden, der einen kostenpflichtigen Austausch vornimmt.

Auch die teltarif.de-Tipps für eine längere Akku-Lebenszeit können die Freude am Gerät verlängern.

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