Android-Smartphone

Base Lutea 3 im Test: Solides Alltags-Smartphone mit Schwächen

Displayauflösung und Kamera zu schlecht für Multimedia
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Im Base Lutea 3 werkelt ein 1-GHz-Dual-Core-Prozessor. Im Test arbei­tete dieser mit dem vorin­stal­lierten Betriebs­system Android 4.0.4 Ice Cream Sand­wich ordent­lich zusammen. Ob Base ein Update auf die aktu­elle Version "Jelly Bean" plant, wurde bislang nicht bekannt. Alle von uns aufge­rufenen Apps star­teten schnell, und auch die Wisch­be­wegung zwi­schen ver­schieden­en Menü­seiten oder Home­screens war stets flüssig.

BASE Lutea 3

Homescreen des Base Lutea 3 Homescreen des Base Lutea 3
Foto: teltarif.de
Ein Schwach­punkt des Smart­phones ist das Display, das mit seiner ge­ringen Auf­lö­sung von ledig­lich 800 mal 480 Pixel nicht gerade Be­geiste­rungs­stürme weckt. Es ist zwar möglich, den Bild­schirm manuell sehr hell einzu­stellen. Im Freien wird dieser "Hellig­keits­bonus" aber durch das stark spie­gelnde Display wieder abge­schwächt. Außerdem hatte der Bild­schirm einen recht stark ausge­prägten Rotstich. Finger­abdrücke verkraftet die Glas­ober­fläche schlechter als andere von uns getes­tete Smart­phones - schon nach kurzer Zeit liegt ein Fett­film auf dem Bild­schirm, der beson­ders dann stört, wenn man das Telefon leicht schräg hält. Alle Kritik­punkte sind aber in die Preis­klasse von 200 Euro einzu­ordnen - wer auf mehr Komfort und eine höhere Bild­schirm­auflö­sung Wert legt, muss eben auch mehr inves­tieren.

Ein mit der Smartphone-Kamera aufgenommenes Foto zeigt den Rotstich Ein mit der Smartphone-Kamera aufgenommenes Foto zeigt den Rotstich
Foto: teltarif.de
Der Akku hat eine Kapa­zität von 1800 mAh - im Test hielt das Telefon bei normaler Nutzung mit Tele­fonie, Messa­ging, Apps und mobilem Internet gut 8 Stunden durch - da gibt es also nichts zu meckern. Ledig­lich multi­mediale An­wendung­en wie Video­wieder­gabe oder längere Tele­fonate setzen dem Akku zu. Base gibt die Sprech­zeit mit maximal 180 Minuten an - dies halten wir für einen durchaus realis­tischen Wert. 340 Stunden Standby-Zeit - wie von Base prognos­tiziert - sind aber unserer Auffas­sung nach unrea­listisch: Auch wenn das Smart­phone nur ganz wenig genutzt wird, muss es - bei akti­viertem WLAN-Modul - aller­spätes­tens nach drei Tagen an die Steck­dose.

Die 8-Mega­pixel-Kamera konnte im Test ledig­lich bei der Schärfe über­zeugen: Klei­nere Details wie dünne Baum-Äste werden ohne Farb­verläufe abge­bildet. Mit der Farb­treue ist es aller­dings nicht zum Besten bestellt: Nachdem wir die Fotos auf den PC kopiert hatten, mussten wir fest­stellen, dass diese genau denselben Rotstich aufwiesen wie das Smart­phone-Display. Beson­ders bei hellen Flächen ist das deut­lich sichtbar.

Die Sprach­qualität bei Tele­fonaten war in Ordnung - der Gesprächs­partner war stets klar und deut­lich zu verstehen. Einen blechernen oder sonstwie unna­türli­chen Klang konnten wir im Test nicht fest­stellen.

Sinn­volle Apps bereits vorin­stal­liert

App-Menü: Einige der vorinstallierten Apps sind sinnvolle Helfer App-Menü: Einige der vorinstallierten Apps sind sinnvolle Helfer
Foto: teltarif.de
Ein Smart­phone, das ab Werk bereits eine große Anzahl vorin­stal­lierter Apps mitbringt, weckt beim Käufer meist keine große Freude: Sinn­lose Werbe-Apps erzeugen beim Anwender als Reflex meist eine hemmungs­lose Lösch-Orgie. Beim Base Lutea 3 lohnt aller­dings ein Blick auf die vorin­stal­lierten Apps, die zum Teil von Base selbst, zum Teil von Alcatel stammen.

Wer Base als Provider nutzt, für den sind natür­lich die Apps "Mein Base" und "Base DataCheck" sinn­voll. Eine reine Werbung in eigener Sache ist dagegen "JobConnect", das ledig­lich Stel­lenan­gebote der E-Plus-Gruppe präsen­tiert. Sinn­voll ist dagegen die App "Akku sparen", die für verschie­dene Nutzungs­szena­rien die maxi­male Rest­lauf­zeit des Akkus verrät und gleich­zeitig Tipps zum Ener­giesparen gibt. Ob "AVG Anti­virus" bei der momentan eher geringen Bedro­hungs­lage für Android-Geräte wirk­lich Sinn macht, bleibt dem eigenen Nutzungs­verhalten über­lassen. Wer nicht jeden Schrott instal­liert oder auf unsi­cheren Seiten surft, muss die App nicht zwin­gend nutzen.

Die 4-GB-Speicherkarte im Lieferunmfang erweitert den internen Speicher Die 4-GB-Speicherkarte im Lieferumfang erweitert den internen Speicher
Foto: teltarif.de
Bei einer entspre­chend großen SD-Karte ist aber "Apps on SD" eine sinn­volle Anwen­dung. Auch den "Barcode Scanner" empfanden wir als hilf­reich - dieser hat im Test beispiels­weise QR-Codes in Sekun­denbruch­teilen erfasst. Für den durch eine biome­trische Iden­tifi­zierung gesteu­erten Pass­wort­manager "BioWallet Signa­ture" ist eine Regis­trie­rung erfor­derlich. "Onetouch Cloud Backup" nimmt Kontakt mit dem eigenen Dropbox- oder "Box"-Konto auf und sichert die Daten des Smart­phones im jewei­ligen Online-Spei­cher. Auch die Taschen­lampen­funk­tion des LED-Blitzes war bereits als App vorin­stal­liert.

Der "Onetouch Manager" synchro­nisiert die Daten mit dem eigenen PC. "Sweet Dreams" ist eine Anwen­dung, die abends zeit­gesteuert WLAN, Blue­tooth, 3G und die Klin­geltöne des Lutea 3 abstellt und diese am nächsten Morgen wieder einschaltet. Auch der "Currency Converter" ist - beispiels­weise für Viel­reisende - eine sinn­volle Auswahl. "Meine Tracks" zeichnet per GPS die zurück­gelegten Wege auf und über­mittelt diese auf Wunsch an Freunde. Ob man die vielen vorin­stal­lierten Spiele wirk­lich braucht, bleibt dem persön­lichen Geschmack über­lassen.

Fazit: Ordent­liches Alltags­telefon mit Kompro­missen

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 3
  • Einschätzung des Redakteurs: 3
  • Gesamtnote: 2,6
Das solide verar­beitete Base Lutea 3 ist ein ordent­liches Alltags-Smart­phone für Tele­fonie, Messa­ging und mobiles Internet. Für multi­medial krea­tive Anwender ist es aber aufgrund des auflö­sungs­schwa­chen Displays mit dem Rotstich und der nicht beson­ders farb­treuen Digi­talka­mera eher weniger empfeh­lens­wert. Bei System­leitung und Akku­lauf­zeit gibt es dagegen nichts zu meckern, und einige der vorin­stal­lierten Apps entpuppten sich als sinn­volle Helfer­lein im Smart­phone-Alltag.

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