Gibt Blackberry das Geräte-Geschäft im kommenden Jahr auf?
Blackberry-CEO John Chen will die Geräte-Sparte aufgeben, wenn sie nicht schnell profitabel wird
Bild: dpa
Die Geschichte des Smartphone-Pioniers Blackberry ist eine sehr wechselvolle.
Nachdem der kanadische Hersteller mit seinen Smartphones insbesondere im Business-Segment
anfangs sehr erfolgreich war, erfolgte ein sehr steiler Abstieg, den
Blackberry-Chef John Chen mit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren immerhin bremsen konnte.
Chen gibt dem geschrumpften
Blackberry-CEO John Chen will die Geräte-Sparte aufgeben, wenn sie nicht schnell profitabel wird
Bild: dpa
Smartphone-Pionier aber nur maximal bis Ende nächsten Jahres Zeit, um die
Verluste im Geräte-Geschäft zu stoppen. Wenn es bis dahin nicht
profitabel sei, müsse er das bisherige Vorgehen überdenken, sagte
Chen am späten Donnerstag bei einer Konferenz des Technologieblogs
Recode.
Der Manager, der die Führung von Blackberry nach einigen Fehlschlägen mit neuen Smartphones am Rande des Abgrunds übernahm, hatte bereits einen möglichen Ausstieg aus dem Geräte-Geschäft signalisiert. Einen Zeitplan gab es dafür bisher nicht.
Chen setzt verstärkt darauf, Blackberry-Software in Unternehmen unterzubringen und die Kommunikation zwischen vernetzter Technik unter anderem im Gesundheitswesen abzusichern. Bereits auf dem Mobile World Congress in Barcelona erklärte Chen: "Unser Geschäft ist jetzt Software."
Smartphones mit einer echten Tastatur
Mit diesem Kurs gelangen dem Konzern zuletzt trotz der Probleme im Geräte-Geschäft insgesamt schwarzen Zahlen.
Vor wenigen Tagen stellte Blackberry mit dem Blackberry Priv ein erstes Smartphone mit dem Google-System Android vor. Es ist das erste Blackberry-Smartphone, das nicht mit einem hauseigenen Betriebssystem läuft.
Der kanadische Anbieter hatte die Anfänge des Smartphone-Geschäfts geprägt. Blackberry verpasste jedoch den Trend zu großen Touchscreens, den Apples iPhone und Android-Telefone auslösten. Der Marktanteil sank zuletzt unter ein Prozent. Trotzdem sind Blackberry-Geräte in jener Zielgruppe beliebt, die weiterhin auf Smartphones mit einer richtigen Tastatur setzt. Auch das Blackberry Priv verfügt über eine Hardware-Tastatur.
Punkten will Blackberry auch in den Bereichen Sicherheit und Datenschutz. Im vergangenen Jahr übernahm Blackberry den deutschen Verschlüsselungsspezialisten Secusmart, der unter anderem das "Merkel-Phone" geliefert hat.