Bundesrechnungshof will Glasfaser statt Vectoring
Dem Blog netzpolitik.org liegt der komplette Berichtsentwurf des Bundesrechungshofes vor, aus dem der Spiegel schon vergangenes Wochenende zitierte (siehe unten). Neben scharfer Kritik an Minister Alexander Dobrindt und dem Bundesverkehrsministerium (BMVI) heißt es in dem Entwurf des Bundesrechnungshofes auch, dass das BMVI Haushaltsmittel in Milliardenhöhe für den Breitbandausbau anmeldete, ohne vorher den tatsächlichen Mittelbedarf zu erheben. "Dazu hätte es sich zunächst einen Überblick über die zur Erreichung einer flächendeckenden Versorgung einzuleitenden Ausbauvorhaben verschaffen müssen. Zudem hätte es genauer Festlegungen zur technischen Umsetzung des Breitbandausbaus bedurft." In diesem Zusammenhang hätte das BMVI abwägen müssen, ob innovative oder seit Jahren etablierte Übertragungstechniken gefördert werden sollen.
Dass dieser Mittelbedarf nicht erhoben wurde, könnte laut Bundesrechnungshof weitreichende Folgen für den Bundeshaushalt bzw. für den Breitbandausbau haben. Weiterhin heißt es: "Abgesehen werden sollte von technischen Varianten, deren Übertragungsquoten in absehbarer Zeit nicht mehr ausreichen. Wegen neuerlichen Investitionsbedarfs könnten diese Varianten den Bundeshaushalt in Kürze zum zweiten Mal belasten und insgesamt zu höheren Ausgaben führen." Auch wenn der Begriff nicht genannt wird, heißt es offenbar, dass der Bundesrechnungshof einen Glasfaserausbau dem Ausbau von VDSL Vectoring bevorzugen würde. Vectoring wird jedoch von der Telekom als Ausbau-Methode bevorzugt.