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ClickandBuy: Telekom-Bezahldienst macht Anfang 2016 dicht

Die Telekom stellt im nächsten Jahr den Betrieb des PayPal-Konkurrenten ClickandBuy ein. Wir verraten Ihnen, was Sie jetzt darüber wissen müssen.
Von dpa / Daniel Rottinger

Nutzer können künftig keine Bezahlungen mehr per ClickandBuy vornehmen Nutzer können künftig keine Bezahlungen mehr per ClickandBuy vornehmen
Bild: dpa/Archiv
Inmitten scharfer Konkurrenz geht der zweite Online-Bezahldienst innerhalb von zwei Wochen aus dem Geschäft. Die starke Position von Platzhirschen wie PayPal lässt kleinere Rivalen über ihre Aussichten nachdenken.

Die Deutsche Telekom stellt den Online-Bezahldienst ClickandBuy ein. Zum 30. April ist Schluss, Guthaben müssen bis dahin verbraucht oder auf andere Bankkonten überwiesen werden. Die Telekom erklärte die Entscheidung heute mit der scharfen Konkurrenz im Markt. Es ist das zweite Mal binnen weniger Tage, dass in Deutschland das Aus eines Online-Bezahldienstes angekündigt wird: Der Handelskonzern Otto zog vergangene Woche seinen Service Yapital aus dem Verbraucher-Geschäft ab. Die noch 80 Arbeitsplätze bei ClickandBuy sollen sozialverträglich abgebaut werden, sagte eine Telekom-Sprecherin. Angaben zu Kundenzahlen oder Zahlungsvolumen macht das Unternehmen nicht. Das Aus habe aber mit strategischen Überlegungen und nicht mit der aktuellen Geschäftsentwicklung zu tun. Die 1999 gegründete Firma war seit 2010 eine 100-prozentige Telekom-Tochter und hat ihren Hauptsitz in London.

Betroffene Kunden finden auf der offiziellen Webseite von ClickandBuy weiterführende Informationen zur Einstellung des Diensts (derzeit offline).

Paypal als Platzhirsch und Mastercard mit Ambitionen

Nutzer können künftig keine Bezahlungen mehr per ClickandBuy vornehmen Nutzer können künftig keine Bezahlungen mehr per ClickandBuy vornehmen
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Die Konkurrenz beim Bezahlen im Internet nimmt gerade zu. Die deutschen Banken bringen nach langer Vorbereitung ihr eigenes System für Online-Zahlungen Paydirekt an den Start. Die Einstellung von ClickandBuy sei jedoch keine Reaktion darauf, hieß es bei der Telekom.

In dem Geschäft ist der US-Anbieter PayPal, der im Sommer von der Handelsplattform eBay abgespalten wurde, auch in Deutschland sehr stark. Zudem drängen Karten-Spezialisten wie Mastercard verstärkt in den Markt. Smartphone-Bezahldienste von Apple und Samsung, die in Deutschland noch nicht verfügbar sind, dürften mit der Zeit auch zumindest bei Einkäufen über mobile Geräte eine Rolle spielen. Otto hatte als Grund für die Einstellung von Yapital zum 31. Januar vor allem auf eine unkalkulierbare Entwicklung beim Bezahlen über das Smartphone verwiesen. Der Handelsriese verfolgte mit der 2011 gegründeten Firma einen breiten Ansatz und wollte einen Bezahldienst für alle Kanäle schaffen, mit dem sowohl online als auch über das Smartphone im Laden bezahlt werden kann.

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