Android und iOS: Corona-"App" kommt automatisch
Apple und Google arbeiten zusammen
Foto: picture alliance/Matt Rourke/dpa
Wie berichtet haben Apple und Google angekündigt, bei der Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus zusammenzuarbeiten. Einem heise-Bericht zufolge haben die beiden Konzerne nun auch auf Datenschutz-Bedenken gegen diese Kooperation reagiert. Demnach sollen die Schnittstellen ausschließlich Apps staatlicher Stellen wie zum Beispiel Gesundheitsbehörden zur Verfügung gestellt werden.
Nicht vorgesehen sei eine Erfassung von Standortdaten. Vielmehr soll die Bluetooth-LE-Technik die Begegnungen mit Smartphones in unmittelbarer Umgebung erfassen. Dabei kämen wechselnde IDs zum Einsatz. Apple und Google wollen die Kontaktverfolgungs-API bis Mitte Mai in Form von Software-Updates für Android und iOS bereitstellen. Bei Apple handele es sich um ein iOS-Update, unter Android reiche es aus, wenn die Google Play Services aktualisiert werden.
Diese Geräte bekommen das Update
Apple und Google arbeiten zusammen
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Wie es im Bericht, der sich auf amerikanische Medien bezieht, weiter heißt, wird Apple die Corona-API als Update für iOS 13 veröffentlichen. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass ältere iPhones und iPads, die sich nicht auf die aktuelle Betriebssystem-Version aktualisieren lassen, außen vor sind. Allerdings hatte Apple in den vergangenen Monaten auch Sicherheits-Updates für die eigentlich nicht mehr aktuelle iOS-Version 12 verteilt. Theoretisch wäre demnach auch ein "Corona-Update" für die älteren Smartphones und Tablets denkbar.
Google will die Play Services auf allen Android-Geräten entsprechend anpassen, auf denen mindestens die Version 6 (Marshmallow) des Betriebssystems läuft. Noch ältere Smartphones und Tablets, die aber kaum noch im Umlauf sein dürften, würden die für die Corona-Kontaktverfolgung erforderliche API demnach nicht bekommen.
Der Weg, die API über die Aktualisierung der Google Play Services einzurichten, dürfte zu einer schnellen Verbreitung der Technik sorgen, da diese über den Google Play Store durchgeführt wird. Eine Integration in ein Betriebssystem-Update wäre wenig effektiv, da die Hersteller von Android-Smartphones solche Aktualisierungen oft erst Monate später verteilen. Ältere Handys wären komplett außen vor.
Nutzer wird gefragt
Wie es weiter heißt, soll die Technik zur Kontaktverfolgung nicht automatisch aktiviert werden. Stattdessen müssen die Nutzer den Angaben zufolge ihr Einverständnis erteilen. Durch die direkte Firmware-Integration müssten Smartphone-Besitzer aber erst gar keine App manuell installieren, die die Kontaktverfolgung ermöglicht. Wie berichtet wurde in der Politik bereits darüber diskutiert, den Einsatz der geplanten Corona-App zur Pflicht zu machen.