Deutsche Welle: 5G stört Satelliten-Signal
5G stört das Satellitensignal der Deutschen Welle
picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa
Die Deutsche Welle hat seit einiger Zeit Probleme durch Interferenzen. Neue 5G-Anwendungen stören den Satellitenempfang in Teilen der Welt, wie der Sender anlässlich des Haushaltsentwurfs des Bundes für 2021 mitteilt. Dieser sieht nach der am 27. November beendeten "Bereinigungssitzung" des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags 25,5 Millionen Euro zusätzlich für die Deutsche Welle vor.
C-Band-Frequenzen gestört
5G stört das Satellitensignal der Deutschen Welle
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"Der Ausbau der 5G-Technologie wird weltweit stark vorangetrieben. Diese bietet viele neue Möglichkeiten, stellt uns aber auch vor enorme Herausforderungen, da durch Frequenzüberschneidungen der Empfang unserer Programme über sogenannte C-Band-Satelliten in unseren Zielregionen zunehmend gestört wird, besonders in Nord-, Mittel- und Südamerika", sagt Guido Baumhauer, Managing Director of Distribution, Marketing and Technology bei der Deutschen Welle.
"In naher Zukunft werden wir auch Frequenzstörungen in Asien verzeichnen. Daher müssen wir dringend handeln und in eine 5G-sichere Distributions-Infrastruktur investieren. Wir fokussieren dabei auf andere Satelliten und verstärkt auf IP- und Cloudtechnologien."
Problem des weltweiten Frequenzmanagements
Wie das Magazin "Golem" laut einem Telekommunikationsexperten erklärt, handele es sich um ein Problem des weltweiten Frequenzmanagements. Fixed- und Ad-hoc-Satellitenverbindungen arbeiteten oft im C-Band. "Im EU-Gebiet (CEPT) gibt es kein Problem, da die gegenseitige Störung von 5G im C-Band durch die FSL-Koexistenz (Fixed Satelite Links) gut reguliert ist. Die technischen Bedingungen und Abstandsregelungen zu Satellitenstationen kann man in den Präsidentenentscheidungen der Bundesnetzagentur nachlesen", sagte er.
Das 5G-Signal habe dennoch Einfluss auf den Satelliten-Empfang über DVB-S2. Der Rundfunksender-Hersteller und Messspezialist Rohde & Schwarz erklärt dazu: "Das C-Band ermöglicht die Versorgung ganzer Kontinentalzonen und ist dem festen Funkdienst über Satelliten (Fixed-Satellite Service, FSS) zugewiesen. Für den Downlink sind in den USA die Frequenzen von 3,7 GHz bis 4,2 GHz und in Europa von 3,4 GHz bis 4,2 GHz vorgesehen." 5G wird eine Reihe von Frequenzen oberhalb von 6 GHz nutzen. Es wird daher erwartet, dass künftig 5G-Koexistenzszenarien auch in den anderen Satellitenbändern Ka, Q und V eine Rolle spielen würden, hieß es weiter.
Unterdessen bereitet o2 5G-Roaming vor.