congstar, otelo & Co. ohne LTE: So groß ist der Nachteil wirklich

Neben der Netzabdeckung kommt es natürlich auch auf die Performance an. Dazu zählen nicht nur die Übertragungsraten im Up- und Downstream, sondern auch die Ansprechzeiten. Diese sind im LTE-Netz kürzer als im UMTS-Netz. Im Telekom-Netz wurden im Rahmen des ComputerBILD-Netztests über 3G mittlere Verzögerungszeiten um 59,3 Millisekunden gemessen. Über 4G waren es nur 45,8 Millisekunden. Im Vodafone-Netz war das Bild mit 53,9 vs. 48,3 Millisekunden ähnlich und auch im Telefónica-Netz waren die mittleren Pingzeiten über UMTS (67,9 Millisekunden) höher als über LTE (62,4 Millisekunden).

Webseiten wurden im Telekom-Netz über UMTS in 1,8 Sekunden geladen, im LTE-Netz dauerte der gleiche Vorgang nur 1,0 Sekunden. Im Vodafone-Netz lagen die Werte bei 1,5 bzw. 1,0 Sekunden und auch im Telefónica-Netz (1,7 vs. 1,3 Sekunden) dauerte das Laden einer Webseite über UMTS länger als im LTE-Netz.

Geschwindigkeit über 3G

Wirklich langsam war das Surfen über UMTS in den drei deutschen Mobilfunknetzen nicht. Viele DSL-Anschlüsse im Festnetz bieten eine schlechtere Performance. So wurden im Telekom-Netz durchschnittlich 14,7 MBit/s im Downstream und 2,9 MBit/s im Upstream erreicht. Im Vodafone-Netz wurden im Netztest 11,8 MBit/s im Downstream und 3,0 MBit/s im Upstream ermittelt. Telefónica kam auf 10,5 MBit/s bei Downloads und 2,7 MBit/s bei Uploads.

Im Telefónica-Netz können zwar - anders als bei Telekom und Vodafone - auch die meisten Discounter-Kunden auf den LTE-Standard zugreifen. Dafür müssen Nutzer eines o2-Free-Tarifs nach Verbrauch ihres Highspeed-Volumens bis zum Beginn des jeweils nächsten Abrechnungszeitraums auf den 4G-Zugang verzichten. Für diese Klientel bleibt UMTS daher auch in den kommenden Jahren wichtig. Wie wirkt sich der Verzicht auf LTE in der Praxis aus?
Foto: Vodafone, Montage: teltarif.de

Discount-Tarife ohne LTE meiden?

Die Ergebnisse des ComputerBILD-Netztests zeigen recht deutlich die Vorteile von Tarifen mit LTE-Zugang auf. Wer darauf Wert legt, nicht nur in Städten und Ballungsgebieten einen akzeptablen mobilen Internet-Zugang zur Verfügung zu haben, kommt um ein Angebot, bei dem auch das 4G-Netz genutzt werden kann, nicht herum.

Andererseits bieten Discounter oft Preisvorteile gegenüber den Netzbetreiber-Angeboten, mit denen die Kunden auch Zugriff auf das LTE-Netz haben. Vor einer längerfristigen Vertragsbindung empfiehlt es sich, zu testen, wie gut die Netzabdeckung und die Performance an den Orten sind, an denen man sich überwiegend aufhält und das Smartphone nutzen möchte. Vor allem in Ballungszentren reicht oft auch das UMTS-Netz aus. Wer häufiger auch auf dem Land unterwegs ist, sollte dagegen auf einen Tarif mit 4G-Zugang nicht verzichten.

Mit unserem Tarifvergleich haben Sie die Möglichkeit, ein Angebot zu ermitteln, das Ihrem Nutzungsverhalten am ehesten entspricht.