Gewählt

freenet-Aufsichtsrat: Drillisch platziert Schenk als Vorsitzenden

Drillisch bringt insgesamt zwei Gefolgsleute im freenet-Gremium unter
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

freenet-Aufsichtsrat: Drillisch platziert Schenk als Vorsitzenden Zusammenstellung des freenet-Aufsichtsrates entschieden
Bild: dpa
Beim Mobilfunk­anbieter freenet hat eine Kampfabstimmung den Streit um die künftige Zusammen­stellung des Aufsichts­rates entschieden. Der Großaktionär Drillisch hat sich dabei durchgesetzt. Wie das im TecDax notierte Unternehmen mitteilte, wurden auf der Haupt­versammlung Hartmut Schenk, Thorsten Kraemer, Helmut Thoma, Marc Tüngler, Robert Weidinger und Achim Weiss für die Aktionärsseite in den Aufsichtsrat gewählt. Bereits vor einem Jahr hatte Drillisch angekündigt, mit Kraemer und Thoma mindestens zwei Mandate im Aufsichtsrat von freenet platzieren zu wollen - ein Ziel, das der Tele­kommunikations­anbieter nun mehr als übertroffen hat. Einschließlich der Arbeitnehmer­vertreter hat das Gremium zwölf Mitglieder. Der von Drillisch favorisierte Schenk ist zudem ab sofort Vorsitzender des Aufsichtsrats.

freenet-Aufsichtsrat: Drillisch platziert Schenk als Vorsitzenden Zusammenstellung des freenet-Aufsichtsrates entschieden
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Der bisherige Aufsichtsrats­vorsitzende Maarten Henderson hatte sechs Kandidaten für die direkt nach der Haupt­versammlung beginnende Wahlperiode vorgeschlagen. Neben sich selbst stellte er die bisherigen Mitglieder Achim Weiss und Arnold Bahlmann auf sowie Maximilian Ardelt, Boris Maurer und Axel Rückert. Diese sechs Kandidaten hatten eines gemeinsam: Sie haben keine Verbindungen zum Großaktionär Drillisch, der zuletzt 22 Prozent an freenet hielt. Nun, da Drillisch sich bei der Haupt­versammlung durchgesetzt hat, dürfte die bisherige freenet-Führung ebenfalls keine große Zukunft mehr haben.

Drillisch-Beteiligung begann 2007

Die Drillisch-Beteiligung an freenet stammt aus einem gescheiterten Übernahmeversuch. Im Jahr 2007 wollte Drillisch freenet gemeinsam mit dem Internet­unternehmen United Internet (1&1, GMX und web.de) übernehmen und dann aufspalten. Drillisch wollte die Mobilfunksparte übernehmen, während United Internet ein Auge auf das DSL-Geschäft geworfen hatte. Zuvor hatten beide Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, in das Drillisch seinen 24,5 Prozent hohen Anteil an freenet und United Internet ein Bar-Darlehen von 151 Millionen Euro eingebracht hatte. Das Vorhaben scheiterte jedoch aufgrund fehlender Finanzen der beiden Unternehmen.

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