Netflix, Google und Co. sollen beim Netzausbau investieren
Obwohl große Unternehmen wie Google, Meta, Netflix und Apple vom europäischen Telekommunikationsnetz profitieren, tätigen diese keine Investitionen in den Ausbau. Der EU-Kommission ist dieses Verhalten ein Dorn im Auge und sie prüft, wie man die US-amerikanischen Firmen zur Unterstützung drängen kann. Man wolle einen fairen Beitrag der betreffenden Akteure, da diese enorm viel Datenverkehr generieren. Dies würde die EU-Wirtschaft nicht nur entlasten, sondern auch für einen finanziellen Aufschwung sorgen und viele neue Arbeitsplätze schaffen.
Große Technologiekonzerne sollen Netzausbau fördern
Tech-Giganten sollen den Netzausbau unterstützen
ETNO
In einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wird die dänische Politikerin Margrethe Vestager zitiert. Als Vizepräsidentin der EU-Kommission und Verantwortliche für den digitalen Bereich möchte sie Europa bei den Kosten für den Netzausbau entlasten. Derzeit wird geprüft, wie man es schafft, dass Technologiegiganten wie Alphabet (Google), Meta (Facebook), Netflix und Apple Beiträge zur Telekommunikationsinfrastruktur leisten.
„Wir sehen, dass es Player gibt, die viel Datenverkehr generieren, welcher ihre Geschäfte ermöglichen, die aber nicht dabei mitgewirkt haben, diesen Datenverkehr zu realisieren. Sie haben nicht dazu beigetragen, die Investitionen in die Konnektivität zu ermöglichen“, so Vestager. „Wir befinden uns in einem Prozess, um herauszufinden, wie wir diese Unterstützung umsetzen“, erklärt die EU-Kommissarin den aktuellen Status.
Über die Hälfte des Traffics stammt von den großen Konzernen
Eine Studie der Vereinigung ETNO (European Telecommunications Network Operators Association) unterstreicht die Aussagen der europäischen Kommission. Über 55 Prozent des weltweiten Datenverkehrs kommt durch die sechs größten Technologieunternehmen zustande. Bei besagten Firmen handelt es sich um Meta, Alphabet, Apple, Amazon, Microsoft und Netflix. Diese hätten bislang „wenige oder gar keine Beiträge zur Entwicklung der europäischen Netzwerke geleistet“. Dabei wolle man Europa in eine führende Position beim globalen Wettrennen von 5G und Glasfaser (FTTH) bringen.
Würden die betreffenden Technologiekonzerne jährlich 20 Milliarden Euro beisteuern, könnte es der EU-Wirtschaft bis 2025 einen Schub von 72 Milliarden Euro geben und 840 000 Arbeitsplätze schaffen. Ferner könnte man den Energieverbrauch um 28 Prozent und den CO2-Fußabdruck um 94 Prozent in diesem Sektor senken. So eine Beispielrechnung des ETNO-Berichts.
Indes arbeiten die hiesigen Netzbetreiber fleißig am Ausbau.