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EU: Teure Genehmigungsverfahren für Netze müssen weg

Die bishe­rigen Ziele für den Netz­ausbau in der EU sind längst über­holt oder erreicht. Euro­papar­lament und EU-Staaten haben sich auf Nach­bes­serungen geei­nigt.
Von dpa /

Durch den Ausbau von Gigabit-Netzen in der EU sollen Bürger schneller im Internet surfen können.

Unter­händler von Euro­papar­lament und EU-Staaten einigten sich heute auf einen Vorschlag, der die bislang geltende Richt­linie zur Senkung der Breit­band­kosten ersetzen soll. Das neue Gesetz zielt darauf ab, unnötig hohe Kosten für den Aufbau elek­tro­nischer Kommu­nika­tions­infra­struk­turen zu senken, die teil­weise durch Geneh­migungs­ver­fahren vor dem Aufbau oder der Aufrüs­tung der Netze verur­sacht werden. Diese Verfahren sind komplex, manchmal lang­wierig und von Mitglied­staat zu Mitglied­staat unter­schied­lich.

Effi­zien­tere Planungs- und Ausbau­ver­fahren

Gigabit Infrastructure Act der EU Gigabit Infrastructure Act der EU
Bild: picture alliance/dpa
Außerdem soll der Netz­ausbau beschleu­nigt und Rechts­sicher­heit sowie Trans­parenz für alle Betei­ligten geschaffen werden. Betrei­bern öffent­licher Kommu­nika­tions­netze sollen zudem effi­zien­tere Planungs- und Ausbau­ver­fahren ermög­licht werden.

"In Europa könnte der Ausbau von Glas­faser und 5G mit weniger Verwal­tung viel einfa­cher sein", sagte die belgi­sche Tele­kom­muni­kati­ons­minis­terin Petra de Sutter. Belgien hat derzeit den Vorsitz des EU-Rates. "Wir gehen diesen Verwal­tungs­auf­wand mit dem soge­nannten Gigabit Infra­struc­ture Act an." Dies würde es Bürgern und Bürge­rinnen ermög­lichen, mit Glas­faser oder 5G schneller zu surfen.

Die EU-Staaten und das Parla­ment müssen dem Kompro­miss noch zustimmen. Das gilt als Form­sache.

In Deutsch­land wurde auch lange darüber debat­tiert, ob man einem EU-Gesetz zur KI-Regu­lie­rung zustimmen oder dieses noch strenger gestalten sollte. Offenbar hat sich nun die FDP mit "inno­vati­ons­freund­licheren Regeln" durch­gesetzt.

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