Telekomkonzerne: Überlegungen zu gemeinsamem Europanetz
EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia
Bild: dpa
Europas größte Telekomkonzerne denken
einem Pressebericht zufolge über einen Aufbau einer gemeisame Infrastruktur nach. Diese Überlegungen der ehemaligen Staatsmonopolisten, die
nationalen Märkte zu einem gigantischen EU-Markt zu vereinen, seien
bei einem privaten Treffen der Manager mit EU-Wettbewerbskommissar
Joaquin Almunia aufgekommen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf eingeweihte Personen.
Demnach hatten sich die Spitzen der größten Branchenvertreter von der Deutschen Telekom, Telefonica, France Telecom und Telecom Italia mit Almunia getroffen, um zu besprechen, wie die Branche wieder den Anschluss an die Konkurrenz in den USA und China finden könnte. In diesen beiden Ländern teilen sich nur wenige Konzerne einen riesigen Markt. In Europa ist der Markt hingegen in eine Vielzahl von Ländern aufgeteilt, innerhalb derer sich zahlreiche Anbieter Konkurrenz machen.
EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia
Bild: dpa
Um ihre Profitabilität zu steigern und Geld für dringend
benötigte Investitionen in neue Netze zusammenzubekommen, rufen
Netzbetreiber seit Jahren nach einer Konsolidierung innerhalb der
Länder. Das will Almunia nicht. Stattdessen signalisierte er
Offenheit für Schulterschlüsse über nationale Grenzen hinweg. Aus der
Not der Netzbetreiber, die Kosten zu senken, und der Unmöglichkeit,
sich innerhalb der Länder zu konsolidieren, könnte aus getrennten
nationalen Märkten ein europäischer Markt entstehen.