Spitzen-Treffen

Telekomkonzerne: Überlegungen zu gemeinsamem Europanetz

Spitzen der Branchenvertreter haben sich mit EU-Kommissar getroffen
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia
Bild: dpa
Europas größte Telekomkonzerne denken einem Pressebericht zufolge über einen Aufbau einer gemeisame Infrastruktur nach. Diese Überlegungen der ehemaligen Staatsmonopolisten, die nationalen Märkte zu einem gigantischen EU-Markt zu vereinen, seien bei einem privaten Treffen der Manager mit EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia aufgekommen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf eingeweihte Personen.

Demnach hatten sich die Spitzen der größten Branchenvertreter von der Deutschen Telekom, Telefonica, France Telecom und Telecom Italia mit Almunia getroffen, um zu besprechen, wie die Branche wieder den Anschluss an die Konkurrenz in den USA und China finden könnte. In diesen beiden Ländern teilen sich nur wenige Konzerne einen riesigen Markt. In Europa ist der Markt hingegen in eine Vielzahl von Ländern aufgeteilt, innerhalb derer sich zahlreiche Anbieter Konkurrenz machen.

EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia
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Um ihre Profitabilität zu steigern und Geld für dringend benötigte Investitionen in neue Netze zusammenzubekommen, rufen Netzbetreiber seit Jahren nach einer Konsolidierung innerhalb der Länder. Das will Almunia nicht. Stattdessen signalisierte er Offenheit für Schulterschlüsse über nationale Grenzen hinweg. Aus der Not der Netzbetreiber, die Kosten zu senken, und der Unmöglichkeit, sich innerhalb der Länder zu konsolidieren, könnte aus getrennten nationalen Märkten ein europäischer Markt entstehen.

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