Neuerung

Facebook: Personalisierte Werbung auch für Nicht-Mitglieder

Facebook möchte mit Werbung künftig auch Nicht-Mitglieder stärker adressieren. Damit steigt das sozial Netzwerk in den Anzeigen-Wettkampf mit Google ein.
Von dpa / Daniel Rottinger

Auch Nicht-Nutzer will Facebook künftig mit spezieller Werbung adressieren Auch Nicht-Nutzer will Facebook künftig mit spezieller Werbung adressieren
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Facebook will sich ein noch größeres Stück vom Online-Werbekuchen sichern: Das weltgrößte Online-Netzwerk will Anzeigen nicht für nur seine Mitglieder vermarkten. Damit gehen neue Möglichkeiten einher, das zu blockieren.

Auch Nicht-Nutzer will Facebook künftig mit spezieller Werbung adressieren Auch Nicht-Nutzer will Facebook künftig mit spezieller Werbung adressieren
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Facebook will künftig auch Internet-Nutzern, die nicht Mitglieder des Online-Netzwerks sind, personalisierte Werbung anzeigen. Dafür werden wie in der Online-Branche üblich sogenannte Cookies im Web-Browser abgelegt, die Anzeigen an das Surf-Verhalten anpassen. Die Funktion kann blockiert werden, wie Facebook in einem Blogeintrag erklärte.

Facebook attackiert Google im Anzeigen-Sektor

Der Schritt verschärft die Rivalität unter anderem mit Google und den Online-Werbemarkt. Denn jetzt wird Facebook stärker zum Kanal für die Auslieferung von Online-Werbung über die rund 1,65 Milliarden eigenen Mitglieder hinaus. Noch ist Google weit voraus: Bei Facebook wuchsen die Anzeigen-Erlöse im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Bei Google legten sie um 16 Prozent auf 18 Milliarden Dollar zu.

Seinen Mitgliedern zeigt Facebook über die Plattform "Audience Network" auch auf anderen Webseiten personalisierte Werbung an. Ab sofort könnten sie dies abschalten, hieß es weiter. Das Online-Netzwerk überarbeitete dafür auch die Informationen über Daten­schutz. Wegen der Cookies und des Umgangs mit Nicht-Mitgliedern hatten bereits Daten­schützer in mehreren Ländern Facebook ins Visier genommen. Diese Gespräche seien bei den neuen Regelungen berücksichtigt worden.

Gefällt-mir-Angaben werden für Werbesausspielungen einbezogen

Bei personalisierter Werbung geht es darum, die Anzeigen besser auf die Interessen der Nutzer zuzuschneiden, statt sie nach dem Gießkannen-Prinzip mit Werbung zu berieseln. Anhand der besuchten Websites oder Daten von Plug-ins wie der Gefällt mir-Button kann man erkennen, ob sie sich zum Beispiel für Fußball, Kochen oder Mode interessieren. Dadurch bekommen sie dann quer durchs Netz entsprechende Werbung angezeigt.

In Europa wird Facebook gemäß der geltenden Regeln die Internet-Nutzer ausdrücklich auf die neuen Cookies hinweisen, wenn sie eine Seite aufrufen.

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