Mehr Freunde

Update für Facebook-Algorithmus: Mehr Freunde im Newsfeed

Eines der größten sozialen Netzwerke der Welt will seinen Nutzern wieder mehr Inhalte von Freunden und Verwandten präsentieren. Im Gegenzug sollen Postings von Seiten, beispielsweise Fan- oder Verlags-Seiten, herabgestuft werden.
Von David Rist

Durch eine Brille ist der Facebook-Schriftzug auf einem Bildschirm zu lesen. Was Facebook-Nutzer sehen, könnte sich künftig ändern.
Bild: dpa
Wie Facebook bekannt gab, soll der Algorithmus überarbeitet werden, der für die Auswahl der persönlichen Newsfeed-Inhalte verantwortlich ist. Facebook kommt damit, laut eigener Aussage, dem Verlangen vieler Nutzer nach, die bemängelt hätten zu wenige Posts von ihren eigentlichen Freunden zu erhalten. Mediale Inhalte, etwa von Verlagshäusern, sollen dann künftig weiter unten im Newsfeed erscheinen. Facebook selbst räumte bereits ein, dass es dadurch zu Traffic-Einbußen seitens der Verlage kommen kann.

Vorwurf der Zensur

Durch eine Brille ist der Facebook-Schriftzug auf einem Bildschirm zu lesen. Was Facebook-Nutzer sehen, könnte sich künftig ändern.
Bild: dpa
Zwar behaupten die Verantwortlichen bei Facebook man komme damit dem Wunsch der eigenen Nutzer nach, die Zensurvorwürfe in den USA könnten bei der Erneuerung des Algorithmus aber auch eine Rolle gespielt haben. Facebook war dort zuletzt in die Kritik geraten, weil Vermutungen aufkamen, dass politische Themen aus dem konservativen Lager in den Treding Topics bewusst niedriger eingestuft wurden und sich somit auch nicht verbreiten konnten. Facebook wies die Vorwürfe zurück. Die Trending Topics sind deutschen Nutzern derzeit vorenthalten. Dabei handelt es sich um eine Art Rangliste der angesagtesten Themen auf Facebook. Sie wird dem Nutzer neben dem Newsfeed angezeigt und beinhaltet dann zum Beispiel aktuelle Themen wie die US-Wahlen.

Auswirkungen für deutsche Nutzer

Bild eines privaten Facebook-Posts. Künftig sollen wieder mehr Inhalte von Freunden und Verwandten auftauchen.
Bild: dpa
Die geplante Änderung des Algorithmus wird zumindest bezüglich des Newsfeeds auch deutsche Nutzer betreffen. Es sollen auch Nutzersignale in die Auswahl der relevanten Newsfeed-Themen mit einfließen. Wer also künftig das Posting eines bestimmten Freundes liked, soll von genau dieser Person auch bevorzugt Nachrichten in seinem Newsfeed erhalten. Einige Nutzer hatten bemängelt, dass ihr Newsfeed nur noch aus den Inhalten ein paar weniger Seiten besteht. Für Verlage, die mittlerweile einen nennenswerten Anteil ihrer Leser über soziale Netzwerke wie Facebook beziehen, ist das ein herber Rückschlag.

Videos werden weiterhin bevorzugt

Seit der Einführung der Live-Videos auf Facebook werden diese prominent beworben. Eine Möglichkeit, wie Verlage weiterhin ihre Inhalte hervorheben können, ist die Verwendung genau solcher Live-Videos. Denn diese sollen angeblich auch weiterhin bevorzugt behandelt werden. Eine andere Möglichkeit, die dem kalifornischen Unternehmen durchaus gelegen kommen könnte, sind gesponserte Posts. Wer zahlt, kann sich also auch weiterhin im Newsfeed der Nutzer positionieren.

Video-Benachrichtigungen abstellen

Je nachdem wie viele Freunde oder gelikte Fan-Seiten aktiv Videos posten, können die Facebook-Videos mitunter richtig nervig werden. Sobald jemand ein Video veröffentlicht, wird man umgehend darüber benachrichtigt. Um die Benachrichtigungen abzustellen, genügt ein Klick auf das kleine Dreieck rechts oben in der Menüleiste. Anschließend kann man unter "Einstellungen" den Reiter "Benachrichtigungen" auswählen und dort unter "Auf Facebook", auf "Bearbeiten" klicken. Danach lassen sich sämtliche Benachrichtigungen verwalten und abstellen.

Mehr zum Thema Facebook