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G.fast in München: Hintergrund zur neuen Technik

G.fast in München lässt weiterhin den Einsatz von VDSL zu. Allerdings könnte der Radioempfang gestört werden. Wir haben weitere technische Details zum ersten G.fast-Einsatz.
Von der Anga Com in Köln berichtet Thorsten Neuhetzki

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Bild: m-net
In München wird künftig erstmals in Deutschland G.fast eingesetzt. Wie der regionale Anbieter M-Net und der Netzwerkausstatter Huawei auf der Anga Com in Köln bekannt gaben, werden beide Unternehmen dafür sorgen, dass sie statt auf einen klassischen FTTB-Ausbau mit Glasfaser und xDSL auf G.fast setzen. So können die Bandbreiten auf den letzten Metern bis zum Kunden deutlich erhöht werden, ohne dass die Inhouse-Verkabelung ausgetauscht werden muss.

Für G.fast werden auf den letzten Metern bis zum Kunden zusätzliche Frequenzen eingesetzt, um höhere Bandbreiten zu ermöglichen. Das allerdings kann nicht ganz unproblematisch sein, da die verwendeten Frequenzen auch von anderen Diensten genutzt werden - entweder als Funkdienst oder im Telefonkabel. Huawei ist sich aber sicher, diese Dinge weitgehend im Griff zu haben.

Radiosender werden minimal gestört, VDSL kann weiter eingesetzt werden

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Bild: m-net
So habe man inzwischen in Studien belegen können, dass das UKW-Radio, dessen Frequenzen beispielsweise genutzt werden, das G.fast-Signal nicht stören. Umgekehrt hat das Internetsignal jedoch Auswirkungen auf die Radiosender - aber nach Angaben von Huawei nur in einem Abstand von wenigen Zentimetern in der Nähe der Telefonleitung. Nur wenn das Radio direkt an der Leitung steht, kann es zu Störeinflüssen kommen - auch wenn der Nachbar G.fast nutzt.

Auch VDSL von der Telekom oder anderen Anbietern kann weiter geschaltet werden, hieß es von Huawei auf Nachfrage von teltarif.de. Störungen würde es in keinem nennenswerten Umfang geben. Und auch regulatorisch sei der Einsatz kein Problem, da VDSL von anderen weiter eingesetzt werden kann. Daher verzichtet man beim Münchner G.fast darauf, den für VDSL verwendeten Frequenzbereich von 2 bis 17 MHz zu nutzen, was allerdings zu Lasten der zur Verfügung stehenden Bandbreite geht. So stehen dann nicht mehr die versprochenen 800 MBit/s Summenbandbreite, sondern nur noch etwa 600 MBit/s zur Verfügung. Damit ließe sich immer noch eine Leitung mit 500 MBit/s Down- und 100 MBit/s Upstream schalten.

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