Mehr Tempo in Kupferleitungen: Telekom will G.fast-Technik noch dieses Jahr testen
Telekom will G.fast-Technik noch dieses Jahr testen
Bild: teltarif.de
Die Deutsche Telekom hofft, dank einer neuen
Technologie ohne den Umstieg auf Glasfaser-Leitungen auf den letzten
Metern zum Kunden auszukommen. Der Konzern wolle in diesem Jahr
Feldversuche mit der Technik
G.fast starten, erfuhr die WirtschaftsWoche
aus Unternehmenskreisen. Entwickelt haben diese die Unternehmen Huawei
und Alcatel-Lucent.
Telekom will G.fast-Technik noch dieses Jahr testen
Bild: teltarif.de
G.fast könnte bereits im kommenden Jahr
marktreif sein und soll auch mit
Kupferleitungen Übertragungsgeschwindigkeiten von 500 Megabit pro
Sekunde auf einer Entfernung von 100 Metern erlauben. Die Telekom
hofft aber, dass die neue Technik sogar die 500-Megabit-Marke
überspringen könnte. "Einige Hersteller zeigen sich optimistisch,
noch höhere Bandbreiten erzielen zu können", sagte Telekom-Technik-Chef
Bruno Jacobfeuerborn.
Telekom hofft, dass G.fast die 500-Megabit-Marke überspringt
"G.fast wird für die Telekom ein wichtige Technologie zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit", so Jacobfeuerborn weiter. Daher sei das Unternehmen stark daran interessiert, die neue Technik rasch zur Serienreife zu bringen. "Die Telekom beteiligt sich aktiv an der Standardisierung der G.fast-Technik." G.fast, auch "Omega-DSL" genannt, könnte als Nachfolger von VDSL Vectoring eingesetzt werden.
Mit bisherigen Verfahren ist bei Kupferleitungen bei 100 Megabit pro Sekunde Schluss. Die Telekommunikations-Anbieter bauen derzeit die Netze unter anderem für Videodienste in sehr hoher Qualität aus. Auch die Telekom hat geplant, durch das Vectoring-Verfahren die DSL-Anschlüsse von 24 Millionen Haushalten bis 2016 auf 100 Megabit pro Sekunde zu beschleunigen. Um die Glasfaser bis zu den dafür benötigten Verteilerschränken am Straßenrand zu verlegen, wolle der Konzern nach eigener Aussage bis 2015 gut 8,4 Milliarden Euro investieren. Allerdings war das Vectoring als Übergangslösung gedacht, um irgendwann nach 2020 die Glasfaser bis an die Gebäude zu verlegen. Konkurrenten der Telekom verlegen eigene Glasfaser-Leitungen direkt bis zu den Kunden, um nicht Anschlüsse bei dem Bonner Konzern mieten zu müssen.