Geschäftszahlen

Google scheffelt Milliarden trotz teurer Investitionen

96 Prozent der Einnahmen stammen nach wie vor aus Werbegeschäft
Von dpa /

Google scheffelt Milliarden dank sprudelnder Werbeeinahmen Google scheffelt Milliarden dank sprudelnder Werbeeinahmen
Logo: Google
Google bleibt auf der Erfolgsspur: Trotz hoher Investitionen in neue Produkte wie das soziale Netzwerk Google+ oder das Smartphone-Betriebssystem Android konnte der Internetkonzern im dritten Quartal seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 2,7 Milliarden Dollar hochschrauben (2,0 Milliarden Euro). Grund für den Sprung waren sprudelnde Werbeeinnahmen der angestammten Suchmaschine.

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"Wir hatten ein großartiges Quartal", sagte Mitgründer und Firmenchef Larry Page am Donnerstag (Ortszeit) am Firmensitz im kalifornischen Mountain View. Google schnitt mit seinem Ergebnis zum wiederholten Male deutlich besser ab, als Analysten erwartet hatten. Der Kurs der Aktie sprang nachbörslich um sechs Prozent hoch.

Werbegeschäft nach wie vor Googles Haupteinnahmequelle

Für Google scheint sich der Vorstoß in die sogenannte Display-Werbung - das sind die grafischen Anzeigen auf Websites - sowie in die Werbung auf mobilen Geräten wie Smartphones auszuzahlen. Genaue Zahlen dazu veröffentlicht der Konzern nicht. Traditionell macht Google sein Geld mit schlichten Textanzeigen im Umfeld seiner Suchmaschine. Bei jedem Klick auf einen der Werbelinks klingelt bei Google die Kasse.

Der Umsatz legte um insgesamt ein Drittel auf 9,7 Milliarden Dollar zu. 96 Prozent dieser Einnahmen stammen aus dem Werbegeschäft - entweder von Google selbst oder von Partner-Websites. Mit diesen muss sich Google auch das Geld teilen. So flossen gleich wieder 2,2 Milliarden Dollar raus aus der Kasse (die sogenannten Traffic Acquisition Costs, TAC).

Doch für Google bleibt immer noch reichlich übrig. Am Quartalsende hatte der Konzern unglaubliche 42,6 Milliarden Dollar auf der hohen Kante liegen. Mit diesem Geld will Google unter anderem den 12,5 Milliarden Dollar teuren Kauf des Handy-Herstellers Motorola stemmen. Das Geschäft sollte eigentlich zum Jahreswechsel in trockenen Tüchern sein; doch noch prüfen die Wettbewerbshüter, ob Google nicht zu mächtig wird.

Mehr als 190 Millionen Android-Geräte sind ein Erfolg für Google

Im Suchmaschinen-Geschäft ist der Konzern schon lange die unbestrittene Nummer eins mit je nach regionalem Markt mehr als 90 Prozent Anteil. Deshalb haben sich auch die Kartellwächter in Europa und den USA dem Unternehmen an die Fersen geheftet und prüfen, ob es seine Marktmacht missbraucht hat.

Im boomenden Smartphone-Markt hat Googles Betriebssystem Android ebenfalls in Windeseile die Führung erlangt deutlich vor dem iPhone von Apple. Eine ganze Reihe von Geräteherstellern setzen auf die Plattform. Nach den Worten von Google-Chef Page sind mittlerweile mehr als 190 Millionen Android-Geräte in Gebrauch - das ist ein Zuwachs von 55 Millionen binnen drei Monaten.

"Wir sind sehr zufrieden mit Android", sagte Page. Allerdings hat der Vorstoß Google auch viel Ärger eingebraucht - der Konzern liegt mit einer ganzen Reihe von anderen Technologiefirmen wegen Patentfragen im Clinch, allen voran mit Apple. Der Kauf des Branchen-Urgesteins Motorola wird als Abwehrmaßnahme gesehen. "Wir meinen es ernst damit, das Android-Ökosystem zu schützen."

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