Ermittlungen

Google rückt in den Fokus der Kartellwächter

US-Behörde untersucht Monopolstellung bei Internet-Suche
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Google im Fokus der Kartellwächter Google im Fokus der Kartellwächter
Bild: Google
Die Kartellbehörden in den USA werden langsam hellhörig: Ist Google zu mächtig im Suchmaschinen-Markt? Dies könnte nun im Fokus einer breit angelegten Wettbewerbsuntersuchung in den USA stehen. Die Zeichen für eine Untersuchung, die genau diese Frage klären soll, häufen sich. Am gestrigen Abend (Ortszeit) berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf eingeweihte Personen, dass die zuständige Handelsbehörde FTC kurz davor stehe, Einblick in Googles Geschäfte zu verlangen. Das könnte der Auftakt eines Kartellverfahrens werden.

Google im Fokus der Kartellwächter Google im Fokus der Kartellwächter
Bild: Google
Die Kartellbehörde scheint es dabei eilig zu haben. Die Anfragen könnten binnen Tagen Google zugestellt werden, so der Bericht der Zeitung weiter. Derzeit bereite eine fünfköpfige Kommission die Aktion vor. Sowohl die FTC als auch Google wollten sich auf Anfrage der Zeitung nicht äußern. Es wäre die bisher größte und für Google potenziell gefährlichste Wettbewerbsuntersuchung in der Heimat. Bislang hatten sich die Behörden zumeist nur vereinzelt bei Übernahmen eingeschaltet. Zudem steht diesmal mit der Suchfunktion das absolute Kerngeschäft von Google im Zentrum der Ermittlungen, nicht andere Dienste aus der Peripherie des Unternehmens.

Internet-Suche fest in der Hand von Google

Google beherrscht die Internet-Suche in weiten Teilen der Welt. Während in den USA der Marktanteil bei mehr als 60 Prozent liegt, suchen in Europa zum Teil sogar mehr als 90 Prozent der Nutzer über Google. Das Suchmaschinen-Geschäft bildet auch den Grundstein für die Milliardengewinne des Konzerns: Google verdient sein Geld nach wie vor überwiegend mit Anzeigen im Umfeld der Suchergebnisse.

Angesichts der Übermacht bei der Internet-Suche steht Google schon seit längerem unter verstärkter Beobachtung von Kartellwächtern. Die EU-Kommission schaut sich das Geschäft bereits seit einigen Monaten an, nachdem sich Konkurrenten beschwert hatten - darunter auch der Software-Konzern Microsoft, der mit der Suchmaschine Bing gegen Google antritt. Bereits in der Vergangenheit hatte Google häufiger mit Klagen von Kartellwächtern zu kämpfen.

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