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TV, Netflix und mehr? Das leistet der Unitymedia-Receiver

Mit der Horizon-Box verspricht Unitymedia "mehr als nur Fernsehen";. Neben den TV-Programmen stehen unter anderem auch die Inhalte von Maxdome oder Netflix zur Verfügung. Doch gelingt dem Kabelnetzbetreiber mit dem All-in-one-Gerät das versprochene nahtlose Entertainment-Vergnügen?
Von Marc Hankmann

Komfortable Suche

Auch mit der Such­funktion, bei der sich die QWERTZ-Tastatur auf der Rückseite der Fern­bedienung bezahlt macht, lassen sich keine Netflix-Inhalte finden. Die Such­ergebnisse stammen aus dem TV-Angebot, der Video­thek und den eigenen Medien. Sucht man beispiels­weise nach "House of Cards" oder "Orange is the new Black", wirft die Suche lediglich die jeweilige Serie auf Sky Atlantic HD bzw. ZDFneo aus.

Bei der Suche sollte man auf jeden Fall Ruhe walten lassen. Zwar listet die Horizon-Box bereits nach der Eingabe des ersten Buch­stabens entsprechende Vorschläge auf, die sich mit der weiteren Eingabe ändern, jedoch übersieht die Box ab und zu Buch­staben, wenn die Tasten auf der Fern­bedienung zu schnell gedrückt werden.

Unitymedia Horizon-Box Die Info-Leiste zeigt nicht nur die folgende Sendung an, sondern auch ähnliche Inhalte. Außerdem kann man direkt zu Apps wie Netflix, YouTube oder Wikipedia gelangen.
Bild: Unitymedia
Trotzdem überzeugt die Suchfunktion – nicht zuletzt durch die Möglichkeit, auch nach Schau­spielern oder Regisseuren zu suchen. Hilfreich sind auch die unterschiedlichen Filter, die nach der Eingabe eines Such­worts die Ergebnisse eingrenzen. Mit "Quelle" lässt sich die Suche auf die TV-Kanäle, die Videothek oder den eigenen Medien beschränken. Der Filter "Preis" unterscheidet in kostenlose- und kosten­pflichtige Inhalte. "Video-Format" erlaubt eine Suche nach Inhalten in Standard- (SD) und hoher Auflösung (HD). Mit "Sender" schränkt man die Suche auf ein Programm ein. Etwas mager ist hingegen der Filter "Genre". Er bietet nur die Suche nach Spiel­filmen.

Fernsehen unterwegs mit Horizon Go

Unitymedia Horizon-Box Komfortabel: Mit Horizon Go kann man zum Beispiel einen TV-Sender auswählen und ihn mittels Push2TV auf den Fernseher bringen
Bild: Unitymedia
Dagegen bietet die App Horizon Go zur Unter­teilung der TV-Sender und VoD-Inhalte ganze 22 Genres. In der neuen App-Version für Windows 10 können je nach Unitymedia-Abo bis zu 143 Fernseh­programme angesehen werden, 40 davon in HD. Etwa 100 Sender stehen auch über Mobil­funk oder den Internet­zugang eines anderen Anbieters zur Verfügung. Voraus­setzung ist jedoch stets ein Kabel­anschluss von Unitymedia, denn ohne den kommt man nicht ins Online-Kunden­center des Kabelnetz­betreibers, um Horizon Go zu aktiveren. Ist die App nicht Bestand­teil des Unitymedia-Vertrags, kann sie für monatlich 4,99 Euro hinzu­gebucht werden.

Wer die Horizon-Box besitzt, kann das Potenzial der App auf seinem Smartphone oder Tablet voll ausschöpfen: Dazu gehört zum Beispiel die Aufnahme-Programmierung von unterwegs sowie die Übertragung laufender Sendungen mittels Push2TV vom mobilen Gerät auf den Fernseher. Außerdem unterstützt Horizon Go Google Cast und Apple AirPlay. Die Grenzen sind jedoch auch hier bei Netflix gesetzt. Über Horizon Go kann man sich zwar Inhalte von Maxdome ansehen, nicht aber von Netflix.

Aller Anfang ist schwer

So lässt sich letztendlich festhalten, dass Unitymedia mit Horizon durchaus mehr bietet als einfaches Fernsehen. Bis zu einem nahtlosen Entertainment-Vergnügen ist es jedoch noch ein gehöriger Schritt. Netflix-Inhalte sollten ebenso tief in die Platt­form integriert sein wie zum Beispiel Maxdome. Im Fall des deutschen VoD-Anbieters verschwimmen auf der Horizon-Box die Grenzen zwischen linearen und non-linearen Inhalten.

Die Navigation der Box lässt sich ebenfalls noch optimieren, was Unitymedia sicherlich mit zukünftigen Updates vornehmen wird. Wünschens­wert wäre es natürlich auch, wenn die Inhalte von Amazon Prime Video auf Horizon zu sehen wären. Ob das in Zukunft jedoch der Fall sein wird, steht in den Sternen. Bisherige Verhandlungen führten jedenfalls nicht zum Erfolg.

Überhaupt wäre der Ausbau des Angebots mit weiteren Streaming-Anbietern wünschenswert. Immerhin unterscheidet sich das Angebot an Inhalten zum Teil stark, wie unser Vergleich der bekanntesten Streaming-Anbieter zeigt.

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