Test

HTC One (M9) im Test: Heißes Eisen mit der Kraft der acht Kerne

Im ausführlichen teltarif.de-Test muss das HTC One (M9) zeigen, aus welchem Holz es geschnitzt ist. Obwohl sich HTC eher auf Modellpflege konzentriert hat, gibt es doch einige Neuigkeiten - so hat HTC zum Beispiel bei der Kamera alte Pfade verlassen und auch ein weiteres Ausrufe­zeichen gesetzt.
Von Hans-Georg Kluge

Kamera: 20 Megapixel schießen bessere Fotos als 4 Ultrapixel

HTC One (M9)

Die Ultrapixel-Technologie von HTC musste sich schon in unseren Tests des One (M7) und One (M8) Kritik gefallen lassen. Nicht so sehr, weil sie wirklich schlechte Fotos abgeliefert hätte, vielmehr gefiel uns die Zeichnung von feinen Motiv-Details nicht. Es handelte sich ja auch nur um Bilder mit einer 4-Megapixel-Auflösung, was für komplexe Details zu wenig ist.

Vergangenheit ist die Ultrapixel-Kamera aber nicht: HTC hat sie um 180 Grad gedreht und nach vorne ausgerichtet - sie dient jetzt für Selfies. Das macht sie auch wirklich gut - zumal für Selfies die Qualitätsansprüche meist etwas niedriger sind. Bei Selfies in schlechten Lichtverhältnissen punktet die Front-Kamera besonders: Auffällig ist dann vor allem, dass die Farbwiedergabe sehr gut ist und wenig Rauschen feststellbar ist.

Die Kamera dominiert die Optik der Rückseite. Die Kamera dominiert die Optik der Rückseite. Die Kamera dominiert die Optik der Rückseite.
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Die Hauptkamera ist mit einem 20-Megapixel-Sensor ausgestattet. Das ist auf Fotos sofort ersichtlich. Wir haben beispielsweise eine Hecke fotografiert. Die einzelnen Blätter bildet die Kamera hervorragend ab - in solchen Szenarien hatten frühere Ones große Probleme. In unserem Test löste die Kamera schnell aus, war dabei allerdings nicht ganz so fix wie der Vorgänger.

In unserem standardisierten Kameratest zeigt die Hauptkamera des One (M9) solide Ergebnisse - solange die Lichtverhältnisse gut sind. Bei schlechten Lichtverhältnissen neigt sie hingegen zu Rauschen.

Damit Sie sich einen eigenen Eindruck der Leistungen der Kamera verschaffen können, haben wir die Bilder unbearbeitet zum Download bereitgestellt. Einen Eindruck der Selfie-Kamera erhalten Sie mit dem dritten Bild - hier haben wir ein Selfie mit unserem Testszenario versucht.

HTC Boomsound: So klingen die Stereolautsprecher

Die Boomsound-Lautsprecher enttäuschen ein wenig. Die Boomsound-Lautsprecher enttäuschen ein wenig.
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Wie bei HTC-Top-Smartphones üblich verfügt auch das HTC One (M9) über nach vorne gerichtete Stereo-Lautsprecher. Die eignen sich nach unseren Erkenntnissen für Videos und Spiele. Auch die Freisprecheinrichtung profitiert davon und gibt satten Sound wieder. Lautstärke-Wunder sollten Nutzer hingegen nicht erwarten: Schon bei mittleren Lautstärken hören wir leichte Verzerrungen und Zischlaute, die die Qualität noch weiter mindern, je lauter wir die Tonausgabe stellen.

Sense 7.0: HTCs eigene Oberfläche bleibt

An der Be­nutzer­ober­fläche hat HTC gegenüber dem Vorgänger nur wenige Änderungen vorgenommen. An einigen Stellen tritt Googles Material Design zum Vorschein - sonst ist die Farb- und Formengebung von Sense unangetastet geblieben. Neueinsteiger finden sich schnell zurecht. Die Ansicht der zuletzt geöffneten Anwendungen hat HTC nicht von Android 5.0 Lollipop übernommen. Hier bleibt es weiterhin bei der Lösung, dass die Apps kachelartig angeordnet sind. Dennoch kann beispielsweise Chrome auf Wunsch die Tab-Verwaltung in die Recents-Ansicht auslagern.

Praktisches Zubehör: Das Dot View Cover schützt nicht vor Blicken

HTC legte unserem Testgerät noch eine Schutzhülle bei - diese ist im Lieferumfang jedoch nicht enthalten. Das Dot-View-Cover ist bereits vom HTC One (M8) bekannt, die Optik hat HTC aber deutlich verbessert. Die Rückseite besteht aus durchsichtigen Plastik, sodass die Aluminium-Rückseite sichtbar bleibt. Die Hülle umfasst das One (M9) sehr fest und nutzt den seitlichen Rand als Befestigung. Mit der Hülle sollte das Smart­phone auch vor kleineren Stürzen geschützt sein.

Das Dot View Case ist am seitlichen Rahmen befestigt. Das Dot View Case ist am seitlichen Rahmen befestigt. Das Dot View Case ist am seitlichen Rahmen befestigt.
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Dot View steht für die kleinen, lichtdurchlässigen Punkte, die im zugeklappten Zustand ein grob auflösendes Matrix-Display ergeben. Nachdem wir doppelt auf den oberen Teil des Displays klopften, zeigte das Smart­phone die Uhrzeit sowie verpasste Anrufe an. Auch eingehende Telefonate signalisiert die Dot-View-Matrix. Sogar der Touchscreen reagiert trotz der Hülle auf Berührungen - Anrufe können also auch mit geschlossenem Dot-View-Cover angenommen werden. Im HTC-Shop kann es für 39,99 Euro bestellt werden.

Über die Dot-View-App lassen sich weitere Designs einstellen und Funktionen nachrüsten. Über den Play Store verteilt HTC sogar ein kleines Spiel zum Zeitvertreib - Dot Breaker ist eine nette Spielerei und versprüht Retro-Charme. Eine echte Alternative zu kurzweiligen Games auf dem Play Store ist es aber nicht wirklich.

Natürlich eignet sich das HTC One (M9) auch zum Telefonieren. Auf der nächsten Seite lesen Sie unsere Resultate in puncto Empfangsqualität und Telefonie. Außerdem schließen wir den Test mit einem Blick auf die Konkurrenz und mit einem Fazit ab.

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