Test

HTC One (M9) im Test: Heißes Eisen mit der Kraft der acht Kerne

Im ausführlichen teltarif.de-Test muss das HTC One (M9) zeigen, aus welchem Holz es geschnitzt ist. Obwohl sich HTC eher auf Modellpflege konzentriert hat, gibt es doch einige Neuigkeiten - so hat HTC zum Beispiel bei der Kamera alte Pfade verlassen und auch ein weiteres Ausrufe­zeichen gesetzt.
Von Hans-Georg Kluge

Telefonie und Daten: Guter Empfang beim HTC One (M9)

HTC One (M9)

Die Empfangsleistungen des HTC One (M9) bewerten wir in unserem Test als sehr gut. In einigen LTE-Speedtests kommt das Smart­phone stets auf Werte über 100 MBit/s, wobei wir im Display mindestens vier der fünf Balken der Netzanzeige sahen. Laut Datenblatt sollte das Smart­phone LTE Cat. 9 unterstützen - soweit ist das LTE-Netz der Telekom in unserer Gegend jedoch noch nicht ausgebaut, maximal kamen wir in der Spitze auf 144 MBit/s.

Vom Vorgänger ist das HTC One (M9) an der Vorderseite kaum zu unterscheiden. Vom Vorgänger ist das HTC One (M9) an der Vorderseite kaum zu unterscheiden.
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Bei Telefonaten war die Qualität der Sprachübertragung gut. Die Freisprecheinrichtung litt unter den schon erwähnten Schwächen der Boomsound-Lautsprechern bei hohen Lautstärken. Während eines HD-Voice-Gesprächs wirkten allerdings die Stimmen etwas blechern.

Etwas enttäuschend ist jedoch die Akkulaufzeit. Zwar kamen wir im Test meist über einen Tag, allerdings nur dann, wenn wir das Smart­phone nicht mit Spielen und Benchmarks traktierten. Diese sorgten schnell für leere Akkuzellen, sodass Nachladen angesagt war. Den Akkutest mittels PCMark überstand das One (M9) bei voller Displayhelligkeit und im Mobilfunknetz eingebucht 4 Stunden und 11 Minuten - kein überragendes Ergebnis. Im Lieferumfang ist übrigens ein klassisches Lagegerät enthalten. Wer mittels Qualcomm QuickCharge schnell nachladen möchte, muss im Fachhandel nachkaufen. Diese Sparmaßnahme des Herstellers ist beim Preis des HTC One (M9) allerdings enttäuschend.

32 GB interner Speicher: Nicht mehr, nicht weniger

Der Power-Button sitzt etwas niedrig am rechten Rand. Der Power-Button sitzt etwas niedrig am rechten Rand.
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
In puncto Ausstattungsdetails setzt HTC zumindest ein Ausrufezeichen. Gab es das HTC One (M8) sowie viele andere Top-Smartphones des Jahres 2014 nur mit 16 GB internem Speicher, so hat das HTC One (M9) immerhin 32 GB an Bord. Das ist immer noch nicht extrem viel, aber unbedingt nötig, da Speicherkarten bei Android seit Version 4.4 ein kümmerliches Dasein fristen. In den Preisregionen des One (M9) sollte ein großzügiger interner Speicher deswegen selbstverständlich sein.

Bei der Konkurrenz sind im Highend-Segment um die 750 Euro ebenfalls mindestens 32 GB drin - das iPhone kostet bei Apple direkt 799 Euro und bietet 64 GB. Die UVP des Samsung Galaxy S6 mit 64 GB steht ebenfalls bei 799 Euro. Beim HTC One (M9) fehlt hingegen die Option, einen noch größeren Speicher als 32 GB zu wählen - nur in Taiwan verkauft HTC ein 64-GB-Modell. Schade, denn wer das Smart­phone für umfangreiche Spiele, Fotografieren oder ausgiebige Mediennutzung unterwegs verwenden möchte, kommt schnell an die Grenzen des Speichers.

Auf unserem Testgerät waren zu Beginn noch rund 25 GB frei - nach der Installation von einigen Apps, Spielen und Benchmarks waren immerhin noch 18 GB verfügbar.

Einschätzung: Das HTC One (M9) im Vergleich mit den Vorgängern

HTC hat sich mit der Entwicklung des One (M9) Zeit gelassen - andere Hersteller präsentieren schneller einen Nachfolger. Allerdings hat sich gegenüber dem One (M8) gar nicht so viel geändert - weder das Design noch die Be­nutzer­ober­fläche sind umfassend überarbeitet. HTC konzentrierte sich stattdessen eher auf die Details. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die wichtigsten technischen Daten der One-Reihe seit dem One (M7).

HTC One (M9) HTC One (M8) HTC One
Bildschirmdiagonale 5,00 Zoll 5,00 Zoll 4,70 Zoll
Bildschirmdiagonale 12,70 cm 12,70 cm 11,94 cm
Display-Auflösung 1080 x 1920 Pixel 1080 x 1920 Pixel 1080 x 1920 Pixel
Prozessor-Typ Snapdragon 810 Snapdragon 801 Snapdragon 600
Arbeitsspeicher (RAM) 3,0 GB 2,0 GB 2,0 GB
Gesamte Speichergröße 32,00 GB 16,00 GB 32,00 GB
Kamera ja ja ja
Auflösung 5962 x 3354 Pixel 2680 x 1520 Pixel 2688 x 1520 Pixel
Länge 144,6 mm 146,4 mm 137,3 mm
Breite 69,7 mm 70,6 mm 68,2 mm
Dicke 9,6 mm 9,4 mm 9,3 mm
Gewicht 157,0 g 160,0 g 143,0 g
Auch erhältlich als: HTC One (M9) (64GB)
HTC One (M8) Dual SIM
HTC One (64 GB)
Stand: 30.04.2024
Aber lohnt sich ein Umstieg? Die vielleicht wichtigste Änderung ist bei der Kamera zu sehen - die Ultrapixel-Kamera des One (M8) konnte nicht wirklich überzeugen. Das gilt insbesondere für feine Bilddetails. Hier punktet der Nachfolger. Allerdings kann sich das One (M9) bei kaum einem anderen Detail so sehr absetzen. Insgesamt bietet das HTC One (M9) kaum Argumente, um vom Vorgänger umzusatteln.

Dabei hinterlässt natürlich auch die allgemeine Hardware-Entwicklung ihre Spuren: Weder bei den Prozessoren noch bei den Displays hat es große Sprünge gegeben. Für ein 5-Zoll-Display bedarf es keiner QHD-Auflösung und der Snapdragon 810 macht nicht viel mehr Dampf als der Snapdragon 801 des Vorgängers (von der Hitze einmal abgesehen).

Die Rückseite des HTC One (M9) Die Rückseite des HTC One (M9) Die Rückseite des HTC One (M9)
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Der Preis könnte letztlich das ausschlaggebende Argument sein: Mit 750 Euro zum Marktstart verlangt HTC einen recht hohen Preis - die Konkurrenz von Samsung und Apple rangiert in ähnlichen Regionen. Ob HTC genügend Argumente gegenüber dem Samsung Galaxy S6 gesammelt hat, muss bis zum ausführlichen Test der Galaxy-Neuheit offen bleiben.

Fazit: Tolles Smart­phone ohne totalen Wow-Faktor

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,1
  • Bedienung, Handling, Software: 1,3
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,1
  • Basis-Feature des Handys: 1,3
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,1
  • Gesamtnote: 1,2
Das HTC One (M9) ist ein tolles Smart­phone. HTC hat sich bei den wichtigsten Features des Smart­phones keine Blöße geleistet. Das Display ist zwar etwas kleiner als bei der Konkurrenz, dafür punktet es mit guter Schärfe und realistischen Farben. Weniger überzeugen kann das Abwärmeverhalten des Prozessors, denn der Snapdragon 810 heizt das Gehäuse schnell auf. Wer ein schick designtes Smart­phone sucht und mit eher kurzen Akkulaufzeiten leben kann, macht beim HTC One (M9) sicher nichts verkehrt.

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