Rückzug

Zattoo sagt Adieu Frankreich

Zattoo zieht sich aus Frankreich zurück. Für den deutschen und Schweizer Markt soll diese Entscheidung des Unternehmens jedoch keine Auswirkungen haben.
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Zattoo zieht sich aus Frankreich zurück Zattoo zieht sich aus Frankreich zurück
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Der Online-TV-Anbieter Zattoo zieht sich aus Frankreich zurück und verzichtet laut eigenen Angaben auf den Abschluss neuer Lizenzverträge. Das Unternehmen will seinen Betrieb im Nachbarland im Laufe des ersten Quartals 2015 einstellen. Grund: Zu wenig Interesse an kostenpflichtigen Abos, es gab nur wenige tausend Nutzer des HiQ-Angebotes. Im Vergleich zu Deutschland bietet Zattoo in Frankreich jedoch nur ein Pay-Angebot an. Eine zusätzliche kostenfreie Version wie hierzulande gibt es nicht. Die Nutzerzahlen lagen nach dem Start vor sechs Jahren zuletzt im niedrigen vierstelligen Bereich, heißt es aus den Reihen des Online-TV-Anbieters. Zattoo zieht sich aus Frankreich zurück Zattoo zieht sich aus Frankreich zurück
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Keine Strategieänderung in Deutschland und der Schweiz

Droht nun ein ähnliches Schicksal in Deutschland? Der Online-TV-Anbieter beantwortet die Frage sehr deutlich mit einem "Nein". Die Aktivitäten in Deutschland und der Schweiz sollen bis auf weiteres unverändert fortgeführt werden, und auch bei den bisherigen Angeboten - einer werbefinanzierten kostenlosen Basisversion und eines kostenpflichtigen HiQ-Bouqets mit weit mehr Sendern und einer besseren Bildqualität - soll es vorerst keine Änderungen geben: "Angesichts weiterhin großer Wachstumspotenziale im deutschsprachigen Raum halten wir an dieser Ausrichtung fest. Gleichzeitig beobachten wir die Entwicklungen in anderen Ländern sehr genau, um dort zur richtigen Zeit aktiv zu werden", so der CEO von Zattoo, Nick Brambring.

Auch im Geschäftskundenbereich will Zattoo seine internationale Expansion vorantreiben. Seit drei Jahren ist das aus der Schweiz stammende Unternehmen Content-Lieferant für TV-Plattformen von Kabelgesellschaften und IPTV-Anbietern, etwa der Post Luxembourg oder Telecom Liechtenstein. Auch mehrere Mobilfunkunternehmen wie Base vermarkten Angebote von Zattoo.

Keine aktuellen HiQ-Abo-Zahlen für Deutschland

Allerdings hat Zattoo bislang keine aktuellen Zahlen vorgelegt wie viele Nutzer in Deutschland das kostenpflichtige Premium-Angebot abonniert haben. Es wird also spannend sein zu beobachten wie sich der Markt weiterentwickelt. Zattoo-Konkurrent Magine TV hatte seine Strategie zur IFA 2014 geändert und bietet seither nur noch die öffentlich-rechtlichen Senderfamilien von ARD und ZDF kostenfrei an. Für zusätzliche Angebote, etwa alle Privat-TV-Sender, müssen Kunden seither zahlen. Die Privatsender der großen Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 waren bei Zattoo jedoch von vornherein nur kostenpflichtig im Rahmen des HiQ-Abonnements zu sehen. Im vergangenen Jahr hatte der Online-TV-Veranstalter hierfür seine Preise erhöht.

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