LG G3 im Test: Das Smartphone, das aus Metall bestehen will
Das QHD-Display ist 5,5 Zoll (14 Zentimeter in der Diagonale) groß und nimmt 76 Prozent der Gerätevorderseite ein. Die Auflösung des Displays ist 2 560 mal 1 440 Pixel. Die Pixeldichte liegt bei 538 ppi und hat damit einen höheren Wert als vergleichbare Modelle. Erkennen lässt sich der Unterschied aber erst, wenn man die Displays direkt vor das Auge hält. Die Bilder werden auf dem Quad-HD-Display klar und scharf dargestellt, die Farben sind kontrastreich und farbtreu. Ein Unterschied zu einem Full-HD-Display ist mit bloßem Auge nicht erkennbar. Bei Gegenlicht sowie beim Kippen des Gerätes bleibt der Blickwinkel weitgehend stabil. Wird das Gerät vertikal gekippt, ist ein leichter Grauschleier erkennbar.
Die Benutzeroberfläche des LG ist klar, die Symbole deutlich. Leider ist die Schrift nicht ganz scharf
Bild: teltarif.de
Im Vergleich zum iPhone 5S oder Samsung Galaxy S5 ist das Display in der Automatikeinstellung dunkler. Um eine vergleichbare Displayhelligkeit zu erreichen, muss diese manuell sehr hoch eingestellt werden. So ist auch das Betrachten des Displays bei starker Sonneneinstrahlung möglich. Das helle Display geht allerdings zu Lasten des Akkus. Die schwarze Schrift erhält bei einigen hellen Hintergrundbildern vereinzelt eine weiße Umrandung. Dadurch wirken die Bezeichnungen der Apps leicht unscharf. Alternativ vorhandene Schriftarten waren nicht wesentlich schärfer. Bei dunklen Hintergründen setzt LG eine weiße Schrift ein. Diese wirkt klarer und schärfer.
Internetseiten lassen sich gut auf dem großen Display darstellen
Bild: teltarif.de
Das Touchdisplay zeigt sich als sehr berührungsempfindlich und genau.
So kann man mit dem G3 beispielsweise gut auf den Internetseiten surfen, die nicht für mobile Endgeräte optimiert
sind - mit dem Finger kann man hier auch ohne Stift genau die Elemente auf der Webseite treffen.
Aber auch mit normalen Baumwollhandschuhen hat die Bedienung im Test funktioniert. Selbst mit nassen Fingern konnten wir das Touchdisplay bedienen.
Prozessor und Leistung
Das G3 von LG ist mit dem Snapdragon 801 ausgestattet. Dieser ist ebenfalls im HTC One (M8) verbaut. Die vier Kerne sind auf 2,5 GHz getaktet. Unser Testmodell (16 GB, davon stehen dem Nutzer aber nur 10,38 GB zur Verfügung) hat einen Arbeitsspeicher mit einer Kapazität von 2 GB; der Arbeitsspeicher des G3-Modells mit 32 GB internem Speicher soll sogar 3 GB groß sein. In unserem Test zeigte sich, dass bereits die Größe von 2 GB sehr gut für Multitasking und Spiele-Apps ausreicht. Im Benchmark-Test hat das LG G3 unter Antutu 29 677 Punkte erreicht, bei 3D Mark waren es 15 142. Damit schneidet das LG G3 schlechter als das HTC One M8 (Antutu: 35 500, 3D Mark: 18 762) sowie das Glaxy S5 (Antutu: 36 198, 3D Mark: 18 492) ab. Dies entspricht auch unserem Empfinden während des Tests. Während des alltäglichen Gebrauchs ist die Leistung des Prozessors nicht negativ aufgefallen. HD-Filme laufen flüssig. Und auch das sehr schnelle Wechseln zwischen Anwendungen bringt das G3 nicht zum Absturz oder Haken. Bei aufwendigen Spielen gerät das G3 aber ab und zu ins Stocken, ebenso bei gleichzeitiger Nutzung von zu vielen, den Prozessor auslastenden Anwendungen.
Die interne Speicherkapazität lässt sich problemlos mittels micro-SD-Karte um bis zu 2 TB erweitern, sobald diese Kartengröße kommerziell verfügbar ist. Dies sollte auf jeden Fall genügend Platz für Fotos, Videos, aber auch Musik und Filme bieten. Nutzer, die keine so großen Speicherkarten zuhause haben, können auch die Standard-micro-SD-Karten mit 32 GB einsetzen.
Funktionen der Kamera und die Qualität der Fotos
Der Laser-Auto-Fokus findet verschiedene Fokussierungspunkte
Bild: teltarif.de
Die Kamera mit dem Bildstabilisator OIS+ auf der Rückseite des G3 löst, wie bereits beim G2, mit 13 Megapixel auf.
Verbessert wurde die Reaktionszeit des Auslösers, die nun deutlich schneller ist. Möglich ist dies
unter anderem durch den Laser-Auto-Fokus, der Objekte schneller fokussiert. Das Foto entsteht
unmittelbar nach dem Auslösen, wenn die Kamera-App eingeschaltet ist. Besonders im Vergleich zu den Flaggschiffen der Konkurrenten
fällt die kurze Zeit für die Fokussierung des Auto-Fokus-Lasers und das Auslösen der Kamera auf.
Zwar kann man letzteres beispielsweise auch beim Sony Xperia Z2 durch das manuelle Fotografieren erreichen; in unserem Test fiel uns diese Funktion dennoch sehr positiv auf.
Die Kamera-App bietet vergleichsweise wenige Funktionen. Neben Panoramaaufnahmen gibt es noch Dual-Aufnahmen
sowie den magischen Fokus. Letzterer gestattet ein nachträgliches Scharfstellen verschiedener Bildbereiche. Die Einstellungen innerhalb der Anwendung sind überschaubar.
So lassen sich nicht einmal die ISO-Stufen einstellen.
Der Dual-LED-Blitz soll laut Hersteller für eine bessere und natürlichere Ausleuchtung sorgen. Dies können wir nicht ganz bestätigen. Die Bilder mit Dual-LED-Blitz wirken zwar besser als mit einem einfachen LED-Blitz, dennoch ist die Ausleuchtung nicht natürlich. Bei schlechten Lichtverhältnissen muss sich das G3 nicht hinter der Konkurrenz verstecken. So sind die farbigen Quadrate in unserem Testszenario deutlich erkennbar. Allerdings herrscht bei diesen Lichtbedingungen ein Grundrauschen im Bild vor. Bei guten Lichtverhältnissen liefert das G3 ordentliche Fotos ab. Es gibt keine Bildfragmente und auffällige Farbausläufe an den Quadraten.
Unsere beiden Testfotos haben wir für Sie unbearbeitet zum Download bereitgestellt, damit Sie sich ein eigenes Bild von der Qualität machen können:
Die 2,1-Megapixel-Frontkamera reicht für Videotelefonie aus. Für die Dual-Aufnahmen-Funktion wäre eine bessere Frontkamera wünschenswert. Die Funktion Gesture-Shutter ist sinnvoll und sehr praktisch - vor allem bei Selfies. Durch eine Geste wird das Auslösen der Frontkamera bewirkt. Das G3 kann Videos in 4K-Qualität aufnehmen.
Wie unser Fazit nach unserem mehrtägigen Test ist, lesen Sie auf der letzten Seite.