MDR setzt Rotstift an: Sparkurs bei Redaktionen & TV-Shows
Ein heftiger Sparkurs könnte laut Zeitungsberichten nun auch den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) treffen. Etwa 2,5 Millionen Euro jährlich solle die Programmdirektion der ARD-Anstalt in Halle/Saale einsparen und dafür die Nachrichtenredaktionen bei den Hörfunksendern MDR Jump und MDR Sputnik schließen, hieß es in einem Bericht der "Sächsischen Zeitung".
Die beiden Wellen, die sich vorrangig an ein jüngeres Publikum richten, sollen künftig vom Nachrichtenradio MDR Aktuell mit Nachrichten versorgt werden.
Spekulation sogar um Aus für Radiowellen
Wird bei MDR Jump gespart?
Quelle: MDR, Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
Das alles sei Teil eines Sparplans von insgesamt 13 Millionen Euro. Laut einem Bericht von web.de, der wiederum die "Mitteldeutsche Zeitung" zitiert, stünden die MDR-Popwelle Jump und das Jugend-Pendant MDR Sputnik sogar gänzlich vor der Abschaltung. Es ist aber davon auszugehen, dass hier etwas falsch aufgegriffen wurde.
Besonders MDR Jump gilt im Radiobereich als Zugpferd und Servicewelle auch für Autofahrer, und MDR Sputnik strahlt als Nachfolger des ehemaligen DDR-Jugendradios DT64 zumindest eine hohe Symbolkraft aus, auch wenn das heutige Mainstream-Programm kaum noch etwas mit dem kritischen Funk der Wendezeit gemeinsam hat. Einsparungen soll es auch bei allen drei Landesfunkhäusern in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt geben.
Auch TV-Shows betroffen
Betroffen seien zudem TV-Shows, etwa wie "Schlager des Sommers" und "Schlager des Jahres" mit Florian Silbereisen, die Ross-Antony-Show oder "Damals war's" mit Wolfgang Lippert. Die Aufsichtsgremien müssten dem Sparplan allerdings noch zustimmen, hieß es.
Auch beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) stehen drei Radiowellen - Fritz, radioEins und Cosmo - auf der Kippe. In Medienberichten hieß es, die Programme sollen künftig "nur noch im Internet" verbreitet werden. Auch das wurde aber inzwischen relativiert. So betreffen die Einsparungen möglicherweise nur die analoge UKW-Verbreitung, während die Wellen auch über DAB+, Kabel und Satellit weiter existieren könnten. Und auch hier haben die Gremien noch nicht endgültig zugestimmt.