Netztest

Mobiles Internet im Netz von Telefónica im Test

Wie in den Vorjahren haben wir die deutschen Mobilfunknetze getestet. Wir berichten über die Erfahrungen im Telefónica-Netz. Dabei gelten während der laufenden Netzkonsolidierung einige Besonderheiten gegenüber Telekom und Vodafone.
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Während wir die von der Deutschen Telekom und von Vodafone beworbenen Spitzen-Übertragungsgeschwindigkeiten von 300 bzw. 225 MBit/s in der Praxis nicht einmal annähernd erreicht haben, konnten wir die von o2 in Aussicht gestellten 50 MBit/s bei unserem Test im Heidepark Soltau sogar übertreffen. Hier lagen die Messwerte zwischen 49,20 und 51,03 MBit/s im Downstream bzw. 18,52 bis 19,57 MBit/s im Downstream. Die Pingzeiten lagen hier zwischen 34 und 36 ms. Das ist zwar kein überragender, aber immerhin noch akzeptabler Wert.

National Roaming jetzt auch im GSM-Netz National Roaming jetzt auch im GSM-Netz
Foto: teltarif.de
Auch in Berlin und Frankfurt am Main waren die Messergebnisse in der Spitze sehr gut. So haben wir in der Bundeshauptstadt bis zu 43,72 MBit/s im Downstream gemessen, in der Mainmetropole waren es sogar 44,51 MBit/s. Bei Uploads erreichten wir 19,41 MBit/s in Berlin und 17,02 MBit/s in Frankfurt. Die Pingzeiten waren in der hessischen Großstadt mit 24 ms sehr gut, während der Wert von 38 bis 39 ms in der Bundeshauptstadt keinen so guten Eindruck hinterlassen hat.

LTE-Netz teilweise überlastet

Allerdings zeigten unsere Tests in Berlin und Frankfurt am Main auch, dass das 4G-Netz von Telefónica örtlich teilweise stark überlastet ist - ein Effekt, der sich noch verstärken dürfte, wenn ab Juli auch die Kunden aus dem bisherigen E-Plus-Netz dazukommen. In der Berliner Innenstadt haben wir nur 6,86 bis 9,14 MBit/s im Downstream gemessen. Im Upstream waren es 5,80 bis 7,72 MBit/s und die Ansprechzeiten lagen bei 39 bis 41 ms.

In Osten von Frankfurt am Main mussten wir mit 6,26 bis 8,80 MBit/s im Downstream bzw. 3,35 bis 10,22 MBit/s im Upstream vorlieb nehmen. Hier kam es auch zu enormen Schwankungen hinsichtlich der gemessenen Pingzeiten. Lagen diese bestenfalls bei 24 ms, so kam es auch vor, dass der Wert bei für LTE-Verhältnisse schlechten 78 ms lag.

National Roaming ist nicht immer von Vorteil

Im Test hatten wir neben dem iPhone 6S Plus auch das OnePlus 2 im Einsatz Im Test hatten wir neben dem iPhone 6S Plus auch das OnePlus 2 im Einsatz
Montage: teltarif.de
o2-Kunden profitieren vom National Roaming über UMTS deutlich. Zwar treibt Telefónica den LTE-Ausbau weiter voran. Dafür wurde der 3G-Ausbau in ländlichen Regionen recht frühzeitig gestoppt, während E-Plus hier deutlich besser aufgestellt sind. Damit haben seit rund einem Jahr auch o2-Kunden in vielen Regionen, wo sie vorher mit GPRS oder EDGE unterwegs waren, jetzt immerhin UMTS-Performance zur Verfügung.

Im Test zeigte sich aber, dass nach wie vor das Problem besteht, dass das Smartphone aus dem UMTS-Roaming teilweise nur sehr langsam ins Heimatnetz zurückfindet, selbst wenn dieses am Aufenthaltsort mit LTE-Verfügbarkeit glänzt. Sowohl in Berlin als auch in Wächtersbach und Bad Orb in Osthessen warteten wir zum Teil mehrere Stunden auf den Netzstandard-Wechsel - ein Problem, das sich durch die Konsolidierung des Telefónica-Netzes hoffentlich sukzessive von selbst löst.

Auf der dritten und letzten Seite zeigen wir unsere Erfahrungen mit UMTS und EDGE auf und wir berichten darüber, warum sich eine o2-SIM für mobiles Streaming weniger gut eignet.

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