Netztest

Mobiles Internet im Netz von Vodafone im Test

Wie in den Vorjahren haben wir die deutschen Mobilfunknetze getestet. Wir berichten heute über die Erfahrungen mit dem mobilen Internet-Zugang mit dem Apple iPhone 6S Plus und dem OnePlus 2 über EDGE, UMTS und LTE im Vodafone-Netz.
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Auffällig war während unseres Tests, dass sich die Smartphones zum Teil sehr viel Zeit damit ließen, ins LTE-Netz von Vodafone zurückzufinden, wenn die 4G-Verbindung doch einmal temporär abriss. Zum Teil verharrte beispielsweise das iPhone 6S Plus mehrere Minuten im UMTS-Netz, bevor es dann doch wieder auf 4G umschaltete. So haben wir in Göttingen zuerst "nur" UMTS gemessen, da wir am Teststandort am Bahnhof zunächst nicht im LTE-Netz eingebucht waren.

iPhone 6S Plus als eines von zwei Testgeräten iPhone 6S Plus als eines von zwei Testgeräten
Montage: teltarif.de
Mit 10,68 bis 13,34 MBit/s waren die Downstream-Ergebnisse für 3G-Verhältnisse durchaus akzeptabel, während der Upstream mit 1,29 bis 3,98 MBit/s nicht ganz überzeugen konnte. Richtig schlecht waren indes die Ansprechzeiten, die bei 70 bis 110 ms lagen. Über LTE kamen schließlich 18,88 MBit/s bei Downloads und 9,67 MBit/s bei Uploads zustande. Die Ansprechzeiten um 46 ms waren auch hier wenig überzeugend.

Gute Ergebnisse in kleineren Städten

Ansonsten waren unsere Erfahrungen in kleineren Städten gut. Die Datenübertragungsraten lagen zum Teil über denen, die wir fast zeitgleich an den gleichen Standorten im Telekom-Netz gemessen haben. So kamen wir im unterfränkischen Frammersbach auf 25,73 bis 31,99 MBit/s im Downstream und 20,16 bis 20,66 MBit/s im Upstream. Die Pingzeiten lagen bei 35 bis 38 ms.

In Wittenberg in Sachsen-Anhalt konnten wir 19,16 bis 35,33 MBit/s bei Downloads und 13,75 bis 16,09 MBit/s bei Uploads verzeichnen. Die Pingzeiten lagen hier zwischen 28 und 31 ms. Noch besser waren die Ergebnisse in der hessischen Kurstadt Bad Orb. Hier lagen die Downstream-Werte bei 41,35 bis 55,14 MBit/s, bei Uploads haben wir 17,59 bis 18,00 MBit/s gemessen und die Ansprechzeiten lagen bei 28 bis 32 ms.

Funklöcher gibt es auch 2016 noch

Über EDGE kam der Internet-Zugang teilweise gar nicht erst zustande Über EDGE kam der Internet-Zugang teilweise gar nicht erst zustande
Foto: teltarif.de
Unsere Fahrt durch mehrere deutsche Bundesländer hat gezeigt, dass es auch 2016 noch Lücken in der Mobilfunkversorgung gibt. So konnten wir in Konnersreuth in der Oberpfalz das Vodafone-Netz - wahlweise mit GSM und EDGE bzw. mit LTE - innerhalb von Gebäuden nur sehr schwach empfangen. Derartige Lücken gibt es auch in den Netzen von Telekom und Telefónica, wobei die Funklöcher bei Telefónica durch die gerade erfolgende Einführung des National Roamings über GSM kleiner werden könnten.

Der Test hat aber auch gezeigt, dass EDGE bei Vodafone weiterhin oft gleichbedeutend damit ist, dass man den Internet-Zugang in der Praxis kaum nutzen kann. In Konnersreuth erreichten wir 20 kBit/s im Down- und Upstream. Erinnerungen an Zeiten analoger Modems in den 90er Jahre wurden wach. Teilweise kam die gewünschte Datenverbindung gar nicht erst zustande. Die Ansprechzeiten lagen bei 210 bis 230 ms. Ein zeitgemäßer Internet-Zugang sieht anders aus.

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