Netz-Erfahrungen

Mobilfunk mit Telekom, Vodafone und Telefónica während der IFA

Während der IFA waren wir mit drei Smartphones in Berlin unterwegs, um stets einen brauchbaren Internet-Zugang zur Verfügung zu haben. In unserer Meldung erfahren Sie, welche Stärken und Schwächen wir bei Telekom, Vodafone und o2 festgestellt haben.
Von der IFA in Berlin berichtet

Mobilfunk-Netzerfahrungen während der IFA in Berlin Mobilfunk-Netzerfahrungen während der IFA in Berlin
Foto: teltarif.de
Die Berliner IFA gehört zu den Großveranstaltungen, bei denen es in der Vergangenheit in allen Mobilfunknetzen zu Kapazitätsengpässen kam. War es oft noch möglich, mit dem Handy zu telefonieren, so versagten die Netze spätestens dann in Spitzenzeiten den Dienst, wenn es um die mobile Internet-Nutzung ging.

Von Mittwoch bis Samstag war ich in Berlin unterwegs, um für teltarif.de von der IFA zu berichten. Mit im Gepäck hatte ich das Apple iPhone 6 Plus mit einer SIM-Karte der Deutschen Telekom, das Sony Xperia Z3 Dual mit einer Vertragskarte von Vodafone und das Nokia Lumia 1020, das ich für meinen o2-Vertrag im Einsatz hatte.

Weitgehend gute Performance auf dem Messegelände

Mobilfunk-Netzerfahrungen während der IFA in Berlin Mobilfunk-Netzerfahrungen während der IFA in Berlin
Foto: teltarif.de
Auf der Messe hatte ich am Freitag und Samstag mit Telekom und Vodafone keinerlei Probleme bei der Internet-Nutzung. Unabhängig davon, wo auf dem Messegelände ich mich aufgehalten habe, war ich meistens im LTE-Netz eingebucht, wo der Internet-Zugang mit zweistelligen MBit/s-Werten möglich war. Nur hin und wieder schalteten die Smartphones ins UMTS-Netz zurück.

Auch mit der o2-Karte im Nokia-Handy war ich meistens im LTE-Netz eingebucht. Hier kam es aber öfter vor, dass das Smartphones ins 3G-Netz zurückfiel. In diesen Fällen kam es häufiger als in den Netzen von Telekom und Vodafone zu Performance-Einbrüchen. So brauchten hin und wieder sogar WhatsApp-Nachrichten einige Sekunden für die Übertragung.

In der U-Bahn hat o2 die Nase vorn

Dafür punktete o2 auf dem Weg vom Messegelände zu anderen Orten in der Bundeshauptstadt, die ich oft in der U-Bahn zurückgelegt habe. Vor allem in den U-Bahn-Linien 7 und 9 war ich häufiger Gast und hier hatte ich dank National Roaming mit dem o2-Anschluss das UMTS-Netz von E-Plus zur Verfügung, während Telekom und Vodafone nur 2G-Performance boten.

Immerhin reichte EDGE bei Telekom und Vodafone für den E-Mail-Pushdienst am iPhone 6 Plus und am Sony Xperia Z3 Dual. Surfen im Internet war so aber - anders als mit o2 - nicht möglich. Allerdings war auch die Performance mit der o2-SIM vor allem in der U7 teilweise durchwachsen. Auch die Signalanzeige auf dem S-Meter des Nokia Lumia 1020 zeigte oft nur mittlere Feldstärke an.

Vodafone nach Netzaufrüstung schon wieder überlastet?

Während Telekom und o2 im Freien meist gutes LTE-Signal boten, war ich diesbezüglich von Vodafone etwas enttäuscht, als ich mit dem Auto quer durch Berlin unterwegs war. Immer wieder war das 4G-Netz nur schwach zu empfangen. Am Freitagabend und Samstagmorgen kam in Gropiusstadt dazu, dass ich trotz normalerweise guter LTE-Versorgung nur eine UMTS-Verbindung angeboten bekam.

Der Hintergrund für dieses "Zurückfallen" ins 3G-Netz ist mir unklar, aber die Übertragungsgeschwindigkeiten von 3 bis 4 MBit/s im Up- und Downstream luden nicht gerade zu Downloads und umfangreichen Surf-Sessions ein. Offenbar ist das Vodafone-Netz zumindest punktuell schon wieder überlastet, nachdem es gerade erst aufgerüstet wurde. Am gleichen Standort hatte ich im März noch mehr als 10 MBit/s im Downstream über UMTS zur Verfügung.

Telekom schwächelt in Gebäuden

Auch das Telekom-Netz zeigte Schwächen, nämlich immer dann, wenn es um die Versorgung innerhalb geschlossener Räume ging. In mehreren Restaurants hatte ich nur schwaches oder überhaupt kein LTE-Signal zur Verfügung. Hier rächte es sich, dass der Bonner Telekommunikationsanbieter in Städten weitgehend noch auf LTE im Frequenzbereich von 800 MHz verzichtet. Die Indoor-Versorgung auf 1800 und 2600 MHz ist nunmal physikalisch bedingt deutlich schlechter als auf der früher für terrestrisches Fernsehen genutzten 800-MHz-Frequenz.

Den besten Kompromiss stellte aus meiner individuellen Sicht während der IFA das o2-Netz dar. Telefónica bietet als einziger Netzbetreiber auch in der Berliner U-Bahn mobiles Breitband-Internet an. Die "oberirdische" LTE-Versorgung ist ebenfalls gut. Einzig die gelegentlichen Performance-Schwächen auf der Messe waren negativ anzumerken.

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