LTE, UMTS, GPRS

Zusammenfassung: Mobiles Internet in den Handy-Netzen im Test

Rund zwei Monate haben wir im Frühjahr 2017 den Internet-Zugang in den deutschen Mobilfunknetzen getestet. Wir fassen die Ergebnisse, die wir in den Netzen von Telekom, Vodafone und Telefónica erzielten, zusammen.
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Vodafone bietet zumindest nominell die höchste Übertragungs­geschwindigkeit beim mobilen Internet-Zugang an. In ersten Städten stehen bis zu 500 MBit/s im Downstream zur Verfügung, sofern der Kunde auch ein passendes Endgerät verwendet. Bis zum Jahresende sollen 30 Städte vom Ausbau auf das halbe Gigabit pro Sekunde profitieren. In der Praxis wird diese Geschwindigkeit zwar nicht einmal ansatzweise erreicht, doch darum geht es auch nicht: Der Netzbetreiber schafft vor allem mehr Kapazität, sodass mehr Kunden gleichzeitig an einem Ort einen schnellen mobilen Internet-Zugang zur Verfügung haben.

Telefónica-Spitzenwert in Berlin Telefónica-Spitzenwert in Berlin
Foto: teltarif.de
Die Deutsche Telekom bietet bis zu 300 MBit/s beim Internet-Zugang im LTE-Mobilfunknetz an. Im Laufe des Jahres soll die Geschwindigkeit auf maximal 400 MBit/s steigen. Als erster Betreiber baut die Telekom zudem auch LTE im klassischen GSM-Frequenzbereich um 900 MHz aus. Hier sollen innerhalb von knapp zwei Jahren die noch bestehenden Versorgungslücken geschlossen und zumindest ein 4G-Ausbau auf dem Niveau von GSM 900 erreicht werden. Allerdings sind auf 900 MHz nur 5 MHz Bandbreite für LTE verfügbar. Somit stehen maximal 35 MBit/s bereit.

Telefónica hat erst im Herbst vergangenen Jahres mit Einführung der o2-Free-Tarife mit der Vermarktung von "LTE max." begonnen. In vielen älteren Verträgen sind die Internet-Zugänge der Kunden auf 50 MBit/s im Downstream begrenzt. Diese Begrenzung gilt bis heute auch bei reinen Datenverträgen, während in Discount- und Prepaid-Tarifen die maximale Performance oft auf 21,6 MBit/s begrenzt ist. Die Kunden, die "LTE max." nutzen können, haben bislang bis zu 225 MBit/s im Downstream zur Verfügung.

Telekom und Telefónica mehr als 100 MBit/s im Test

Sowohl im Telekom-, als auch im Telefónica-Netz hatten wir während unserer Tests mehr als 100 MBit/s im Downstream zur Verfügung. Die theoretischen Maximalwerte wurden allerdings deutlich verfehlt. Das bedeutet aber nun nicht, dass die Ergebnisse schlecht waren. Dort, wo wir LTE zur Verfügung hatten (was im diesjährigen Netztest nur bei der Telekom an allen Messpunkten der Fall war), war meistens auch die Performance zumindest auf dem Niveau schneller ADSL-Anschlüsse im Festnetz.

Im Telekom-Netz hatten wir den höchsten Wert auch gleichzeitig am höchsten Messpunkt: auf der 2962 Meter hohen Zugspitze. Hier erreichten wir exakt 100,57 MBit/s im Downstream und 13,45 MBit/s im Upstream bei Ansprechzeiten um 34 ms. Im Telefónica-Netz haben wir in Berlin-Moabit sogar 107,64 MBit/s bei Downloads sowie 40,04 MBit/s bei Uploads gemessen. Die Pingzeiten lagen um 39 ms.

Ebenfalls in Berlin-Moabit hatten wir im Vodafone-Netz bis zu 75,14 MBit/s im Downstream zur Verfügung. Uploads waren hier mit bis zu 30,22 MBit/s möglich und die Pingzeiten lagen zwischen 31 und 35 ms. Ein weiteres gutes Vodafone-Ergebnis verzeichneten wir an der Autobahnraststätte Greding (50,45 bis 58,58 MBit/s im Downstream, 20,26 bis 20,76 MBit/s im Upstream, Pingzeiten zwischen 23 und 34 ms). Am gleichen Ort war aber auch die Performance in den beiden anderen Netzen gut (Telekom 36,64 bis 44,77 MBit/s im Downstream, 16,21 bis 17,82 MBit/s im Upstream, Ansprechzeiten 35 bis 39 ms; Telefónica 23,64 bis 30,96 MBit/s im Downstream, 7,13 bis 7,59 MBit/s im Upstream, Pingzeiten 58 bis 59 ms).

Auf der dritten und letzten Seite erfahren Sie mehr zu den Testergebnissen in kleineren Städten und in ländlichen Regionen.

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