Ausprobiert

Moto Z2 Force im Hands-on

Mit der ShatterShield-Technik soll das Moto Z2 Force Stürze unbeschadet überstehen. Im Hands-on werfen wir einen ersten Blick auf das neue Flaggschiff von Motorola.
Von der IFA in Berlin berichtet Stefan Kirchner

Vergangenes Jahr stellte das Moto Z Force gewissermaßen ein Sondermodell des Flaggschiff-Smartphones von Motorola dar, das mit einiger Verspätung nach Europa kam. Nun ist das Moto Z2 Force direkt das Top-Modell der Z2-Serie und löst damit quasi das normale Moto Z ab. Natürlich nicht ohne die neuste Technik auf dem Markt.

Erhältlich ist das Moto Z2 Force in Deutschland voraussichtlich noch im September zu einem Preis von vermutlich 799 Euro.

Motorola Moto Z2 Force

Ein Snapdragon 835 Prozessor mit acht Kernen und 6 GB RAM machen das Moto Z2 Force richtig schnell. Die Bedienung ist sehr flott, was zum Teil auch dem nackten Android-Betriebssystem geschuldet ist. Immerhin verzichtet Motorola auch weiterhin darauf, Bloatware vorzuinstallieren oder eine umfangreich veränderte Oberfläche zu nutzen. Entsprechend flott dürfte auch das Update auf Android 8.0 Oreo erscheinen, was unter anderem den verbauten Bluetooth-Chip mit dem Standard Version 5.0 komplett freischaltet. Derzeit beherrscht der Chip lediglich den Bluetooth-Standard 4.2. Moto Z2 Force Hands-on Android 7.1.1 Nougat ohne jeglichen Schnickschnack ist vorinstalliert
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Von den 64 GB an internem Speicher sind gut 38,66 GB für den Nutzer frei. Bei den finalen Geräten dürfte es durchaus etwas mehr sein. Bei Platzmangel lassen sich Fotos, Videos, Musik auf eine microSD-Speicherkarte auslagern. Dualband-WLAN mit ac-Unterstützung, Bluetooth 5, GPS, NFC und LTE sind in einem Aluminium-Gehäuse verpackt, dessen Rahmen nicht mehr so scharfkantig ausfällt wie noch bei dem Moto Z. Geblieben ist die hervorstehende Kamera, was dem Konzept der Moto Mods geschuldet ist. Haptisch wirkt das Moto Z2 Force sehr stabil, könnte aber gerne dicker sein. Schließlich passt in das nur 6 mm flache Gehäuse kein allzu großer Akku rein. Mit 2730 mAh ist er verglichen mit anderen Flaggschiff-Smartphones geradezu klein, gegenüber dem Moto Z aber auch etwas gewachsen.

Bruchsicher bei Stürzen

Moto Z2 Force Hands-on Das robuste Display und die starke Hardware machen das Moto Z2 Force aus
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Größer ist das Moto Z2 Force nicht geworden, denn das Display bleibt bei einer Diagonalen von 5,5 Zoll. Vom Vorgänger übernommen ist auch die Auflösung des Super-POLED-Panel mit scharfen 1440 mal 2560 Pixel. Kräftige Farben, sattes Schwarz und sehr hohe Blickwinkel sorgen für ein tolles Erlebnis beim Betrachten von Inhalten. Nur bei weißen Inhalten zeigt das Super-POLED-Panel die typischen Schwächen: Es neigt je nach Blickwinkel zu einem Hauch von Grün bei weißen Flächen.

Besonderheit des Moto Z2 Force ist das Display: Es soll Stürze nahezu unbeschadet überstehen können. Dazu kommt die ShatterShield-Technologie zum Einsatz, was mehrere spezielle Schichten aus Kunststoff bedeutet, da Glas erheblich anfälliger für Brüche ist. Leider geht das auf Kosten der Kratzer-Resistenz, wie einige Tests aus den USA andeuten. Andererseits ist dies ein kleineres Übel verglichen mit einem kaputten Display nach einem Sturz. Moto Z2 Force Hands-on Natürlich funktionieren die Moto Mods mit dem neuen Smartphone
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck

Kamera, Software

Mit der Kraft von zwei Sensoren

Größte Neuerung im Moto Z2 Force ist die Dual-Kamera auf der Rückseite. Technisch setzt Motorola auf zwei IMX386-Sensoren von Sony mit 12 Megapixel Auflösung, f/2.0 Blende und Phasenerkennung beim Autofokus. Genau wie bei Huaweis Geräten nimmt einer der beiden Sensoren nur Schwarz-Weiß auf, was laut Hersteller für deutlich mehr Bildschärfe und Dynamik sorgt. Erste Testfotos am Messestand von Lenovo/Motorola haben einen guten Eindruck hinterlassen, trotz des Kunstlichts in der Halle. Moto Z2 Force Hands-on Mit der Dual-Kamera sollen noch bessere Fotos gelingen
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Technisch bedingt ist der Bokeh-Effekt, der mit einer solchen Dual-Kamera im Smartphone realisiert wird, eher durchwachsen vom Ergebnis. Da sollte Motorola noch deutlich nachbessern bei der Software. Selfies nimmt das Moto Z2 Force mit 5 Megapixel und eigenem LED-Blitzlicht auf, die ebenfalls einen guten ersten Eindruck hinterlassen haben. Erst im teltarif.de-Test wird sich zeigen, ob die ersten Eindrücke zu halten sind.

Erweiterbarkeit und nacktes Android

Dabei übernimmt das Moto Z2 Force nicht nur das Design des Vorgängers, sondern auch dessen Erweiterbarkeit mittels Moto Mods. Das bedeutet, dass per Magnet-Pins andockbare Lautsprecher, Hasselblad-Kameras, Akkupacks oder Style Cover mit dem neuen Z-Modell nutzbar sind. Das geht kinderleicht von der Hand und bedarf nicht einmal die Einrichtung über eine Companion-App. Einfach den gewünschten Mod andocken und los geht es. Moto Z2 Force Hands-on Neu sind bunte und stylische Style Cover für die Rückseite
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Android 7.1.1 Nougat ist auf dem Moto Z2 Force vorinstalliert, welches ohne Bloatware oder Hersteller-Anpassungen bei der Optik daherkommt. Lediglich der Moto Assistent ist vorinstalliert, um eine einfache Automatisierung mit vordefinierten Parametern zu realisieren, sowie Gesten zur Steuerung zu unterstützen. Gerade die Geste zum Starten der Kamera - zweimal kurz das Handgelenk waagerecht drehen - ist klasse umgesetzt.

Gerade weil Motorola bei der Firmware auf größere Anpassungen verzichtet, die Moto-Mods-Software und Moto Assist mal außen vor genommen, sollte das Update auf Android 8.0 Oreo recht flott erscheinen. Rein von der Performance her braucht es das Update nicht, da das Moto Z2 Force Apps zackig öffnet und selbst bei Dutzende Apps im Hintergrund nicht ins Stottern kommt. Moto Z2 Force Hands-on Ein nacktes Android ohne Bloatware sind das Markenzeichen von Motorola
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck

Vorläufiges Fazit

Optisch mag das Moto Z2 Force vielleicht nicht unbedingt mit der Konkurrenz mithalten können, aber Leistung und das Alleinstellungsmerkmal Moto Mods sind ein großes Argument für das Smartphone. Einzig der Preis und die Notwendigkeit, einen Akku-Mod dazu zu kaufen könnte zur Achillesferse werden.

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