Motorola gibt Produktion in den USA nach einem Jahr auf
Executive Chairman Eric Schmidt bei der Eröffnung des Motorola-Werkes in Fort Worth, Texas, USA.
Bild: dpa
So schnell kann es gehen: Erst vor einem Jahr verkündete der Handy-Pionier Motorola,
unter anderem sein neues Modell Moto X in den USA zu produzieren. Jetzt gibt der Handy-Hersteller bekannt, dass er sein Werk in Texas Ende des Jahres schließen wird. "Wir haben
festgestellt, dass der nordamerikanische Markt außerordentlich hart
ist", sagte Motorola-Manager Rick Osterloh dem Wall Street Journal
am Freitag. Das Werk beschäftigt demnach noch rund 700 Mitarbeiter.
Motorola gehört derzeit noch zu Google und wird gerade an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo verkauft Die Entscheidung, das Werk in Texas zu schließen, sei unabhängig davon getroffen worden, sagte Osterloh.
Executive Chairman Eric Schmidt bei der Eröffnung des Motorola-Werkes in Fort Worth, Texas, USA.
Bild: dpa
Die Fabrik war von Motorola und Google vor einem Jahr als ein
Leuchtturm-Projekt zur Rückkehr nach Asien abgewanderter
Elektronik-Produktion in die USA gefeiert worden. In dem früheren
Nokia-Werk in Fort Worth wird das Smartphone Moto X montiert, das
Kunden mit der Möglichkeit einer individuellen Anpassung zum Beispiel
durch unterschiedliche Gehäuse-Rückseiten überzeugen sollte. Es
verkaufte sich jedoch nicht so gut wie gedacht, so dass sich die
Montage in den USA nicht rentierte, räumte der für die
Produktionskette zuständige Motorola-Manager Mark Randall ein. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden weltweit nur etwa 900 000 Moto X verkauft. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum verkaufte Apple 26 Millionen iPhone 5S. Besser lief es mit dem deutlich günstigeren Moto G, von dem im ersten Quartal drei Millionen Geräte abgesetzt wurden.
Auf dem Höhepunkt Ende 2013 hätten in dem Werk rund 3 800 Menschen gearbeitet, hieß es. Das Moto X soll künftig unter anderem in Brasilien und China produziert werden.