Netzausbau

UMTS-Netzausbau der Netzbetreiber: Der aktuelle Stand

Vom Status quo und den Plänen der deutschen Netzbetreiber
Von Marc Kessler

Das mobile Surfen im Internet per Handy, Smartphone, Netbook oder Laptop wird immer beliebter. In jedem Netz finden sich mittlerweile zahlreiche günstige Datentarife - ob nun per Prepaid- oder Postpaid-Abrechnung. Doch neben dem Preis dürfte für viele Interessenten entscheidend sein, welche Performance das (UMTS-) Netz am jeweiligen Einsatzort bietet, sprich: mit welcher Geschwindigkeit überhaupt gesurft werden kann. Dafür muss natürlich auch die richtige Hardware vorhanden sein.

Grundsätzlich muss beachtet werden, dass es sich bei UMTS um ein shared medium handelt, bei dem die Bandbreite pro User von der Kapazität der jeweiligen Zelle abhängt: Verursachen viele Surfer gleichzeitig viel Traffic, sinkt die Bandbreite, die jeder Einzelne zur Verfügung hat. Dadurch kann die individuell verfügbare Surf-Geschwindigkeit - insbesondere in Ballungszentren - je nach Standort in Spitzenzeiten weit weg von der theoretisch maximal verfügbaren Bandbreite liegen. Daher versprechen alle Mobilfunk-Netzbetreiber auch nie eine feste, zugesicherte Bandbreite, sondern sprechen grundsätzlich nur von "bis zu x,x MBit/s".

Von einfachem UMTS bis HSPA+

Mobilfunk-Basisstation Die Netzbetreiber rüsten auf
Harald Soehngen - Fotolia.com
Einfaches UMTS bietet Datenraten von maximal 384 kBit/s im Up- und Downstream (entspricht der kleinsten DSL-Geschwindigkeit der Deutschen Telekom, auch "DSL light" genannt). Durch die Einführung des UMTS-Beschleuniger-Standards HSPA (Hight Speed Packet Access) können Daten per HSDPA im Downlink und HSUPA im Uplink erheblich schneller übermittelt werden. HSDPA ermöglicht derzeit maximale Datenraten von 14,4 MBit/s im T-Mobile- und Vodafone-Netz - allerdings nur punktuell. Per HSUPA können Upload-Raten von maximal 5,76 MBit/s erreicht werden, bei T-Mobile, Vodafone und o2 sind es derzeit allerdings maximal 2 MBit/s.

Die HSPA-Weiterentwicklung HSPA+, die im Gegensatz zu HSPA dank besserer Codierung mehr Bits pro Funkkanal übertragen kann, ermöglicht - je nach Ausbaustufe - bis zu 84 MBit/s im Downstream. Aktuell testet Netzbetreiber o2 HSPA+ in München in einer bestimmten Technikversion (MIMO) mit Datenraten von bis zu 28 MBit/s im Down- und bis zu 5,76 MBit/s im Upstream.

Der aktuelle Stand des Netzausbaus bei den Netzbetreibern

Wie sieht nun der aktuelle Stand des Netzausbaus bei den vier deutschen Mobilfunkern aus? Welche Ausbaupläne verfolgen die unterschiedlichen Netzbetreiber?

T-Mobile hat angekündigt, die Bandbreiten in seinem UMTS-Netz weiter zu erhöhen. Ab dem zweiten Quartal dieses Jahres werde man mit dem (punktuellen) Ausbau von HSDPA auf Geschwindigkeiten von bis zu 14,4 MBit/s beginnen. Ab Mitte des Jahres will das Bonner Unternehmen zudem damit beginnen, HSPA+ mit bis zu 21 MBit/s einzuführen, Ende des Jahres soll sogar "HSPA+ 42" gestartet werden. Allerdings, schränkt T-Mobile ein, seien Zeitpunkt und Einführung von HSPA+ mit bis zu 42 MBit/s "abhängig von der Kundennachfrage sowie der Verfügbarkeit entsprechender Endgeräte".

Daneben will T-Mobile eigener Aussage zufolge auch die UMTS-Verfügbarkeit in Deutschland weiter ausbauen. Dazu zählten "insbesondere die bislang nicht versorgten Randbezirke der größeren Städte sowie Städte und Gemeinden mit weniger als 50 000 Einwohnern".

Aktuell bietet T-Mobile in seinem UTMS-Netz HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s an sowie - im Grunde flächendeckend - die GPRS-Erweiterung EDGE (bei T-Mobile bis zu 260 kBit/s im Downlink) überall dort, wo keine UMTS-Abdeckung vorhanden ist.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie mehr über den aktuellen Ausbaustand der anderen Netzbetreiber sowie deren weitere Ausbaupläne - zum Beispiel den HSPA+ Ausbau seitens E-Plus.

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