Netztest

Zusammenfassung: Mobiles Internet in den Handy-Netzen im Test

Wir zeigen auf, welche Netze den besten LTE-Netzausbau haben und wer vom National Roaming am meisten profitiert. Zudem berichten wir über die Stärken und Schwächen bei der mobilen Internet-Nutzung mit dem Apple iPhone 6 und dem HTC One M9.
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Mobilfunkkunden in den Netzen von o2 und E-Plus profitieren seit dem Frühjahr vom National Roaming für UMTS. Vor allem für o2-Nutzer vergrößert sich dadurch die 3G-Abdeckung deutlich, denn E-Plus hat sein UMTS-Netz wesentlich weiter in die Fläche ausgebaut als der Münchner Netzbetreiber. Umgekehrt verbessert sich für E-Plus-Kunden die UMTS-Abdeckung in Städten, da das o2-Netz hier oft dichter gestrickt ist. So steht innerhalb von Gebäuden nun oft 3G zur Verfügung, wo bislang maximal GSM zu empfangen war.

Datenblätter

Eine Besonderheit nimmt der virtuelle Netzbetreiber sipgate mit seiner Marke simquadrat ein. Hier funktioniert das National Roaming zwar erst seit Juli, dafür inoffiziell teilweise auch im GSM-Netz. Dadurch verbessert sich die Netzabdeckung insgesamt in den Regionen, in denen E-Plus beispielsweise GSM 1800 nutzt, während o2 auf 900 MHz arbeitet. Nachteil: Das GSM-Roaming funktioniert nach unseren Erfahrungen nicht mit allen Handys.

o2 baut LTE konsequent weiter aus

o2 profitiert vom National Roaming und kann seinen Kunden nun oft auch dort mit UMTS von E-Plus einen brauchbaren mobilen Internet-Zugang zur Verfügung stellen, wo bislang nur GSM und somit GPRS bzw. EDGE zu empfangen waren. Aber auch der LTE-Ausbau schreitet konsequent voran. "Gefühlt" bauen die Münchner in ländlichen Regionen derzeit sogar mehr als Vodafone aus, wobei der Düsseldorfer Mitbewerber noch einen gewissen Vorsprung hat.

Teilweise hatten wir im Test sogar mehr als 50 MBit/s im Downstream über LTE gemessen. Auch über UMTS bot o2 im Test einen guten Internet-Zugang an, während wir über GPRS und EDGE oft nur sehr kleine Geschwindigkeiten erreicht haben. An Surfen im Internet war nicht zu denken, aber für einen E-Mail-Pushdienst reichte die Performance meistens aus.

E-Plus-Kunden warten auf LTE von o2

Telefónica-Netze profitieren vom National Roaming Telefónica-Netze profitieren vom National Roaming
Montage: teltarif.de
Das LTE-Netz von E-Plus ist deutlich kleiner als die 4G-Abdeckung von Telekom, Vodafone und o2. Vor allem in Städten bietet auch die Düsseldorfer Telefónica-Marke 4G-Performance an. Dabei ist der Netzausbau oft deutlich dünner als in den anderen Netzen, so dass die Kunden insbesondere innerhalb von Gebäuden dann doch wieder mit UMTS oder gar EDGE bzw. GPRS leben müssen. Im GSM-Netz war der Internet-Zugang von E-Plus in unserem Test faktisch unbrauchbar. Dafür waren die Übertragungsraten über UMTS mit bis zu 20 MBit/s sehr ordentlich.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Telekom nach unseren Erfahrungen das am besten ausgebaute LTE-Netz betreibt, das aber ausgerechnet in Städten auch Schwächen zeigt. Der Vodafone-Ausbau in der Fläche stagniert, während o2 bemüht ist, den Ausbau-Rückstand gegenüber den beiden Konkurrenten aufzuholen. Wer auf Internet auch in nur GSM-versorgten Gebieten angewiesen ist (und diese gibt es ja nach wie vor), kommt an der Telekom kaum vorbei.

Die detaillierten Testberichte mit zusätzlichen Informationen zu den einzelnen Netzen haben wir in den vergangenen Wochen bereits veröffentlicht. Mit Klick auf den jeweiligen Netzbetreiber können Sie diese hier nachlesen: Telekom, Vodafone, o2, E-Plus, simquadrat.

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