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Telekom stellt Online-Banking Angebot ein

Vorgeschlagene Alternative nicht für jedermann interessant
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Das neue Angebot "Online-Banking+" kommt bei den meisten Foren­nutzern nicht so gut weg. Kritisiert werden Probleme beim Einlesen der alten Daten und ein zu winziges Schriftbild, ferner ein telefonisch nur schwer erreichbarer Service, der immerhin eine reguläre Festnetz­rufnummer verwendet. Unklar ist bei einigen Nutzern, ob die Software dauerhaft kostenlos nutzbar bleibt oder ob spätere Updates nur gegen Bezahlung geliefert werden.

Screenshot: Buhl Online-Banking Buhl bittet die Kunden sich zu registrieren.
Screenshot: teltarif.de
Eigene Tests der Buhl-Software ergaben, daß der Import der Konten aus der alten Version zur kostenlosen Version Buhl funktioniert, gleichwohl werden nicht alle Sonder­konten (wie z.B. Miles & More) übernommen, dies wird aber von der neuen Software klar angekündigt. Auch die Bank-Zugangsdaten (Benutzer­kennungen, Passworte) müssen in einem extra Schritt neu eingegeben werden. Das kann gerade zu Anfang etwas verwirrend sein. Überweisungsvorlagen, bereits benutzte Bankverbindungen oder Kategori­sierungen können aus dem Banking Programm 6 bzw. 7 ebenfalls nicht übernommen werden.

Bleibt bekannte Software in neuem Gewand verfügbar?

Interessanter­weise scheint es eine andere Banking-Software zu geben, die unter www.geldtipps.de/shop/software/homebanking bei einem Mannheimer Unternehmen mit Sitz in Köln herunter­geladen werden kann. Sie kostet einmalig 15 Euro und soll der bisherigen T-Online Software relativ ähnlich sehen, wie Forennutzer überein­stimmend berichten und anhand eines Screenshots auf der Homepage zu vermuten ist. Die Datenübernahme aus T-Online-Banking sei vollständig möglich. Eine kostenlose Version und sei es nur zu Testwecken gibt es davon nicht. Ob diese Software auch von der Firma Fun Communications selbst stammt oder zumindestens von dort unterstützt wird, war nicht zu erfahren, auf eine direkte Anfrage bei Fun erhielten wir bislang keine Antwort.

Screenshot: Buhl Online-Banking Buhl bittet die Kunden sich zu registrieren.
Screenshot: teltarif.de
Eine andere interessante Alternative könnte das Unternehmen Subsembly.com bieten. Deren Software läuft, wenn gewünscht, auf einem portablen USB-Stick und kann die mit AES-256 verschlüsselten "Datentresore", welche die Buchungs­daten enthalten über den Cloud-Dienst Drop-Box synchronisieren, falls der Kunde das tun möchte. Das Unternehmen stellt eine kostenlose 30 Tages­version zum Testen bereit.

Egal für welche Banking-Software man sich künftig entscheidet, die bisherige T-Online Banking Software erlaubt umfangreiche Exporte im CSV-Format, das mit jedem Tabellen­kalkulations­programm (z.B. Microsoft Excel oder Open Office/Libre Office) eingelesen werden kann.

Im übrigen halten viele Banken länger zurückliegende Buchungen auf ihren Servern vor, sodass man unter Umständen einen Neuanfang wagen und auf das Einlesen der alten Daten verzichten kann, da die "alte" Software ja weiter lauffähig bleibt, jedoch ab dem 3.6. nicht mehr mit den Servern verbindet.

Ein persönliches Fazit:

Es mögen aus Sicht der Konzern­verantwortlichen nur "alte Zöpfe" und "Peanuts" sein, aber das permanente Aufgeben langjähriger, liebgewonnener Angebote, ohne die betroffenen Kunden vorher klar und zu ihrer Meinung zu befragen oder ihnen die Hintergründe plausibel zu erläutern, kommt einfach nicht gut an. Mancher Kunde hätte beispielsweise für die T-Online-Banking-Software und ihre Weiterent­wicklung sogar einen kleinen Obulus entrichtet.

Gewiss: Es ist heute wesentlich schwerer als früher die Kunden wirklich zu erreichen, weil sie täglich viel Werbe- und Spam-Mail "wegklicken" müssen und wirklich wichtige Informationen so verloren gehen können. wenn der Kunde das Einverständnis zur Kontakt­aufnahme per E-Mail gibt, verstehen viele Unternehmen das als Einladung zum permanenten Versand von spam-ähnlichen "Newslettern". Echte Kundenbindung und Kundenpflege sieht anders aus.

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