Online-Shopping in voller Blüte: Bepflanzte Balkonkästen per Klick
Blumenkästen online kaufen
Bild: teltarif.de
Wie kann man einen bepflanzten Balkonkasten so
verpacken, dass er auch auf dem Kopf stehend noch heil beim Kunden ankommt?
Herausforderungen wie dieser mussten sich in den vergangenen Wochen vier
junge Dresdner stellen. Gemeinsam gründeten sie das Unternehmen
mein-balkonkasten.de
[Link entfernt]
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Nun wollen sie über das Internet Blumenliebhaber im
ganzen Land erreichen. "Pflanzen gehören für uns zum Wohlfühlen in den
eigenen vier Wänden dazu. Vielen fehlt jedoch die Zeit und das nötige
Wissen", sagt Lena Best.
Blumenkästen online kaufen
Bild: teltarif.de
Die 28-jährige studierte Betriebswirtschaftlerin wird sich vor allem um die
Vermarktung der Geschäftsidee kümmern. Überhaupt sind die Aufgaben ziemlich
klar verteilt: Lenas Freund Michael Grundkötter hat den
Blumenkasten-Onlineshop
selbst programmiert. Maria Kretzschmar wiederum
führt die Verhandlungen mit Zulieferern und kalkuliert die Preise, während
Marcus Weinreicht für die Verpackungen und den Versand verantwortlich ist.
Alle vier arbeiten in Berufen, die eng mit ihren neuen Aufgaben verbunden
sind. "Wir sehen das alle als zweites Standbein an und wollen unsere Jobs
behalten", sagt Michael, der auch gerade erst mit Partnern eine eigene
Webfirma gegründet hat.
Gründer haben allesamt keinen "grünen Daumen"
Die Gründer von mein-balkonkasten.de
Bild: mein-balkonkasten.de
Im April setzten die vier sich ein Wochenende zum Brainstorming zusammen und
diskutierten verschiedene Geschäftsideen, etwa auch eine Firma für überlange
Gardinen. Am Ende aber entschieden sie sich für das Projekt Blumenkasten.
Balkone, Terrassen und Fensterbretter per Mausklick begrünen - das wird
gebraucht, so hoffen sie. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. Mit
bislang zwei Konkurrenten müssen sich die Dresdner den Onlinemarkt teilen.
Gleichwohl sind sie zuversichtlich, dass die Rechnung aufgeht. Eine Reihe
von Werbesprüchen haben sie zumindest schon parat wie "Einfach grüner
wohnen" oder "Der Garten, der nach Hause kommt".
Was den Dresdnern zunächst für den angepeilten Ansturm auf den Blumenmarkt fehlte, waren allerdings die Blumen selbst. "Wir haben alle vier keinen grünen Daumen", verrät Grundkötter. Welche Pflanzen haben ähnliche Ansprüche an Licht und Wasser, welche sind winterhart und welche wuchern gern? Bei all diesen Fragen müssen die Firmengründer passen. Deswegen arbeiten sie jetzt mit einer Gärtnerei aus Freiberg zusammen, die die Bepflanzung selbstständig übernimmt. Geht über das Internet eine Bestellung ein, kann der Gärtner den gewünschten Kasten gleich fertig bestücken, mit einem Langzeitdünger versehen, verpacken und auch gleich versenden.
Für die Gärtnerei könnte sich die Kooperation am Ende richtig auszahlen. "Endverkaufsbetriebe könnten sich mit dem Onlinehandel ein weiteres Feld erschließen", sagt Winfried Kaiser, Präsident des Landesverbands Gartenbau Sachsen. Vor allem in städtischen Regionen sieht er durchaus Bedarf für fertig bepflanzte Blumenkästen - wenngleich er sich fragt, wie die denn überhaupt sicher verpackt werden können.
Auch Arztpraxen und Hotels im Visier
Genau das ist es, was den Dresdner Firmengründern zuletzt das meiste Kopfzerbrechen bereitete. "Die DHL übernimmt keine Verantwortung, wenn ein Paket auf der Seite liegt oder sogar auf dem Kopf steht", sagt Michael. Inzwischen hätten sie aber eine Lösung gefunden, "die einiges abhält". Schließlich kann die junge Firma nichts weniger gebrauchen als unzufriedene Kundschaft.
Warum aber startet man ein solches Projekt nicht im Frühjahr, sondern jetzt, wo der Herbst vor der Tür steht? "Wir haben uns bewusst für eine Testphase entschieden", sagt Grundkötter. "Natürlich wissen wir, dass wir in diesem Jahr keinen großen Umsatz mehr machen werden und schon gar keinen Gewinn." Das Startangebot ist an die bevorstehenden Jahreszeiten angepasst. So gibt es Winterkästen mit Wacholder, Purpurglöckchen oder Johanniskraut. In den kommenden Monaten wollen die Firmengründer nun erst einmal abwarten, wie ihre Idee einschlägt, bevor die Produktpalette im kommenden Jahr erweitert werden könnte. "Dann werden wir mit mehreren regionalen Gärtnereien zusammenarbeiten und auch Kräuter und Balkongemüse mit aufnehmen", sagt Michael.
Langfristig angedacht ist außerdem eine Art Blumenabo für das ganze Jahr. Die Lieferfrequenz soll dabei individuell gewählt werden können. Besonders Geschäftskunden wie Arztpraxen, Hotels und Pensionen möchten die Dresdner damit überzeugen.