Paketlieferung

Neue Rechtslage: Online-Shopper legen Wert auf kostenlose Retoure

Die hohe Quote an Retouren bereitet vielen Online-Händlern Probleme. Anhand neuer Umfrage-Ergebnisse berichten wir, worauf Online-Shopper Wert legen und was die neue Rechtslage ab Juni bringt.
Von mit Material von dpa

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Bild: dpa
Der Online-Handel wächst, doch die wachsende Menge zurückgeschickter Ware bereitet vielen Händlern Probleme. Drei von vier Kunden, die im Internet einkaufen, haben einer aktuellen Studie zufolge bereits Pakete zurückgeschickt. Nach eigener Aussage schickten Käufer im Schnitt zwölf Prozent ihrer Bestellungen wieder an den Händler, teilte der Branchenverband Bitkom mit.

Bei Kleidung oder Schuhen liege der Wert sogar oft deutlich höher, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. 36 Prozent der Nutzer bestellten sogar online hin und wieder Ware, ohne überhaupt eine Kaufabsicht zu haben. Die meisten Retouren bringt demnach die Altersgruppe der 30- bis 49-jährigen Nutzer auf den Weg.

Neuer Wettbewerb: Ab Juni dürfen Händler für Retouren Geld verlangen

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Die Menge der Retouren sei für viele Online-Händler eine wachsende Herausforderung. Oftmals könne die zurückgeschickte Ware, etwa weil sie beschädigt ist, nicht mehr zum Originalpreis weiterverkauft werden, sagte Berg. Dennoch erwartet der Verband, dass Retouren im Online-Handel auch künftig weiter kostenlos angeboten werden. Ab Juni dürfen Händler unabhängig vom Warenwert Geld für den Retourenversand verlangen. Nur 18 Prozent der Kunden hätten in der repräsentativen Umfrage allerdings angegeben, dass es keinen Einfluss auf ihr Kaufverhalten hätte, wenn sie für das Zurückschicken der Ware selbst bezahlen müssten. Rund ein Drittel wollten demnach nur noch in Online-Shops kaufen, die kostenfreie Retouren anböten.

Inzwischen kaufen 94 Prozent der über 14-jährigen Surfer im Internet ein, zwei Drittel (66 Prozent) tun dies mehrmals im Monat. Gut jeder vierte Online-Shopper (27 Prozent) ordert dabei per Smartphone oder Tablet. Und fast jeder zweite mobile Online-Shopper (47 Prozent) geht am Arbeitsplatz mit einem mobilen Endgerät auf Einkaufstour. Befragt wurden 1 242 Internetnutzer ab 14 Jahren.

Bei der Abwicklung des Kaufs im Internet bezahlen Online-Shopper in Deutschland am liebsten per Rechnung (63 Prozent). Noch nicht so stark etabliert, aber einen wachsenden Marktanteil, haben Online-Bezahldienstleister. Laut der Erhebung bezahlen 56 Prozent der Online-Shopper darüber ihre Ware. Zunehmend unbeliebter wird hingegen die Vorkasse: Zahlten im Jahr 2012 noch 38 Prozent der Käufer über diesen Weg, so macht dies den Angaben nach jetzt nur noch etwa ein Viertel (24 Prozent).

Zum Teil können - beispielsweise im Weihnachtsgeschäft - stapelweise Retouren zu einem echten Problem werden. Amazon, Otto und Zalando hatten schon einmal angedeutet, dass sie keine kostenpflichtigen Retouren wollen.

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