Paket-Ärger: Verbraucherportal zieht positive Bilanz
Plattform sammelt Verbraucherbeschwerden bei unpünktlicher Zustellung und Co.
Bild: dpa
Ärger mit Paketdiensten kennt fast jeder. In Zeiten des wachsenden
Versandgeschäfts gibt es immer mehr Fälle. Die Verbraucherzentrale
sammelt Beschwerden - und wertet sie aus.
Plattform sammelt Verbraucherbeschwerden bei unpünktlicher Zustellung und Co.
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Ein Jahr nach dem Start des Beschwerdeportals
Paket-Ärger
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ziehen die Betreiber eine positive Bilanz. "Wir haben
das Gefühl, dass das beim Verbraucher sehr gut ankommt", sagte Iwona
Husemann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen der
Deutschen Presse-Agentur.
Mehr als 6000 Beschwerden im ersten Jahr
Seitdem das Portal am 7. Dezember 2015 online gegangen war, seien rund 6500 Beschwerden eingegangen. Die meisten Leute - etwa 45 Prozent - beschwerten sich, weil ihr Paket trotz Ankündigung per Smartphone-App oder E-Mail nicht zugeliefert worden sei. Stattdessen werden die Lieferungen in diesen Fällen laut Husemann in die nächste Filiale oder ein benachbartes Geschäft gebracht.
Verbraucher können ihrem Ärger auf der vom Bund geförderten Plattform Luft machen. Die Verbraucherzentrale wertet die Beschwerden aus und legt sie den Dienstleistern mit Bitte um Stellungnahme innerhalb von 14 Tagen vor. Ziel ist es, verlässliche Daten über die Probleme mit den Zulieferern zu bekommen. Auf dieser Basis wolle man die Empfängerrechte stärken, sagte Husemann. "Wir sehen, dass der Empfänger tatsächlich die schwächste Position hat." Konkrete Forderungen wolle man im kommenden Jahr ausarbeiten. Außerdem beschwerten sich die Verbraucher beispielsweise auch über Pakete, die nicht ordnungsgemäß zugestellt oder komplett verloren gegangen sind (je acht Prozent), wie Husemann sagte.
Nutzerbeschwerden samt Statements werden publik gemacht
Nach der Antwort-Frist von 14 Tagen werden die Beschwerden anonymisiert veröffentlicht - inklusive etwaiger Stellungnahme des Dienstleisters. "Ich bin den ganzen Tag zu Hause und warte auf das Paket und bekomme per digitaler Sendungsverfolgung gepusht, dass der Mitarbeiter angeblich bei mir war und mich nicht erreicht hat. Ich würde eher sagen, dass dieser Mann keine Lust hatte und einfach nicht geklingelt hat. Ich finde das persönlich echt unter aller Sau", schreibt ein Verbraucher. Das Unternehmen reagierte mit einer Entschuldigung und erklärte: "Die Zustellfahrer sind dazu angehalten, Pakete erst dann alternativ zuzustellen, wenn der Empfänger nicht vor Ort war".
In einer weiteren Meldung hatten wir darüber berichtet, dass das Logistikunternehmen DHL aufgrund des Online- und Lebensmittelhandels weiter wachsen wird und wie sich die Situation in der Weihnachtssaison darstellt.