Deutschlandradio

Deutschlandradio: Ausstieg aus analoger UKW-Technik

Deutschlandradio treibt mit einem symbolischen Schritt den Ausbau des Digitalradios DAB+ voran. In zwei kleineren Pilotregionen Deutschlands werden hierfür die analogen UKW-Frequenzen abgeschaltet.
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Auf Helgoland schaltet Deutschlandradio UKW zugunsten von DAB+ ab Auf Helgoland schaltet Deutschlandradio UKW zugunsten von DAB+ ab
Foto: Michael Fuhr
Auch wenn es aufgrund der geringen technischen Reichweite eher ein symbolischer Akt ist: Im Herbst 2018 wird Deutschlandradio als erste öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Deutschland in zwei bisherigen UKW-Verbreitungsgebieten vollständig auf eine rein digitale Hörfunkverbreitungstechnik mit DAB+ umstellen.

Auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland (ab 28. September) und in der Region Mittenwald/Krün/Wallgau im oberen Isartal (ab 4. Oktober) werden dann die Programme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und auch Deutschlandfunk Nova sowie der Sonderkanal Dokumente und Debatten digital über Antenne empfangbar sein, zusammen mit dem kompletten Programmangebot im bundesweiten DAB+-Multiplex im Kanal 5C. Nach einem einmonatigen Simulcastbetrieb wird anschließend in den beiden Modellregionen die parallele analoge UKW-Ausstrahlung der bisherigen zwei Deutschlandradio-Programme eingestellt.

Hörerinnen und Hörer in Mittenwald und auf Helgoland profitieren damit ab Herbst laut der Sendeanstalt vom klaren, digitalen Klang und einer insgesamt größeren Programmvielfalt sowie wertvollen, auch multimedialen Zusatzdiensten. Zusätzlich zu den Deutschlandradio-Hörfunkangeboten können neun weitere, bundesweit über DAB+ empfangbare, private Programme gehört werden.

Zäsur für Deutschlandradio

Auf Helgoland schaltet Deutschlandradio UKW zugunsten von DAB+ ab Auf Helgoland schaltet Deutschlandradio UKW zugunsten von DAB+ ab
Foto: Michael Fuhr
Die Umstellung markiert für Deutschlandradio einen entscheidenden Schritt in Richtung rein digitaler Radioverbreitung und setzt wichtige Impulse: Digitalradio DAB+ ist nicht nur leistungsfähiger, sondern wegen der effizienten, stromsparenden Nutzung der verfügbaren Frequenzen auch kostengünstiger und umweltfreundlicher. Deutschlandradio will die Aufschaltung der bundesweit verfügbaren DAB+-Programmangebote in Mittenwald und auf Helgoland mit Informationsveranstaltungen begleiten und vor Ort Fragen rund um DAB+ und die neu verfügbaren Funktionalitäten beantworten.

Für Deutschlandradio spielt DAB+ eine solch herausragende Rolle, da das terrestrische Digitalradio unabhängig vom Internet ist und kein Datenvolumen verbraucht.

Nach 2025 kompletter UKW-Ausstieg

Ab 2021 will Deutschlandradio das UKW-Sendernetz weiter reduzieren und UKW-Sender außer Betrieb nehmen. Ziel sei, nach 2025 den vollständigen Umstieg auf das terrestrische Digitalradio DAB+ abzuschließen, so Dr. Chris Weck, Hauptabteilungsleiter Technik und Infrastruktur, im hauseigenen Magazin.

Vor Deutschlandradio haben schon mehrere Privatradios wie Klassik Radio, sunshine live oder zuletzt harmony.fm für eine punktuelle Abschaltung von UKW-Frequenzen zugunsten von DAB+ gesorgt. In Hessen hat sich der Hessische Rundfunk (hr) von einigen leistungsschwachen UKW-Füllsendern verabschiedet, bleibt in den betroffenen Regionen aber noch über stärkere Grundnetzsender empfangbar.

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