Samsung Galaxy Note 7

Samsung Galaxy Note 7: Die wirtschaftlichen Folgen

Von Samsung gibt es erste Angaben zu den wirtschaftlichen Folgen der Pannen beim Smartphone Galaxy Note 7. Der operative Gewinn im vergangenen Quartal dürfte ein Drittel niedriger ausfallen als zuvor erwartet.
Von dpa / David Rist

Samsung Galaxy Note 7 Es bleibt abzuwarten, wie viel Schaden das Note-7-Fiasko bei Samsung tatsächlich anrichtet
Bild: dpa
Das Debakel mit dem Smartphone Galaxy Note 7 schlägt bei Samsung auf den Gewinn durch. Der Hersteller kappte seine Prognose für das operative Ergebnis des gerade eben be­endeten dritten Quartals um ein Drittel. Unter­dessen wird geprüft, ob auch die nach dem ersten Rückruf eingebauten neuen Batterien des Note 7 einen Fehler hatten, der zu weiteren Bränden führte.

Samsung Note 7

Samsung rechnet für das vergangene Viertel­jahr nun mit einem operativen Ergebnis von 5,2 Billionen Won (4,2 Mrd Euro) statt der zuvor erwarteten 7,8 Billionen Won. Die Umsatz­prognose wurde am Mitt­woch von 49 auf 47 Billionen Won reduziert. Die vorherige Schätzung hatte Samsung erst vergangene Woche ver­öffentlicht.

Chip- und Fernsehsparte könnte Verlust abfedern

Samsung Galaxy Note 7 Es bleibt abzuwarten, wie viel Schaden das Note-7-Fiasko bei Samsung tatsächlich anrichtet
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Es ist das erste Mal, dass Samsung einen wirt­schaftlichen Effekt der Krise beziffert. Samsung Electronics ist nicht nur Smartphone-Marktführer, sondern auch der welt­größte Hersteller von Speicher­chips und Fern­sehern. Analysten gehen davon aus, dass das Geschäft mit Halb­leitern und Verbraucher­elektronik die Folgen der Note-7-Krise etwas abfedern kann.

Der Konzern hatte am Dienstag sein Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 endgültig vom Markt genommen, nachdem auch vermeintlich sichere modifizierte Geräte in Brand gerieten. Seit Anfang September lief bereits eine weltweite Umtausch­aktion für die erste Version. Analysten hatten ursprünglich damit gerechnet, dass Samsung auch nach dem ersten Rück­ruf noch rund zwölf Millionen Note-7-Geräte verkaufen könnte.

Als mögliche Ursache für die jüngsten Brände werde nun ein Fehler auch in den neuen Batterien für die Geräte vermutet, berichtete der Finanz­dienst Bloomberg. Darauf wiesen erste Erkenntnisse aus der Unter­suchung der Zwischen­fälle hin. Sie seien nicht mehr von der Samsung-Firma SDI, sondern von der chinesischen Firma Amperex Technology gefertigt worden, einer Tochter des japanischen Konzerns TDK. Als Quelle wurde eine Person mit Kenntnis der Gespräche zwischen Behörden und Samsung genannt. Der Konzern selbst äußerte sich bisher nicht zu den Ursachen der Brände.

Wars das für die Note-Serie von Samsung?

Noch nie zuvor musste ein großer Hersteller wie Samsung ein Smart­phone vom Markt nehmen, weil es gefährlich ist. Analysten diskutieren nun darüber, ob auch die bisher erfolgreiche Note-Produktreihe insgesamt überhaupt noch fort­geführt werden kann, weil das Vertrauen der Verbraucher beschädigt sein könnte.

Schade, denn uns hatte das Samsung Galaxy Note 7 im ersten Kurz-Test gut gefallen. Wir bleiben gespannt, ob das nun wirklich das Ende für die gesamte Note-Serie von Samsung gewesen sein soll.

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